Bahnwanderweg, 02.05.2009
3. Mai 2009 von Eli
Schon länger im Kopf gehabt, heute war der passende Tag für die Verwirklichung. Nachdem ich schon erst im dritten Anlauf von daheim wegkomme, drehe ich nach 10 min. – zum Glück noch nicht auf der Autobahn – wieder um, weil ich den Fotoapparat vergessen habe. Den will ich heute unbedingt mithaben. Die weitere bzw. restliche Anfahrt zur Haltestelle Eichberg (S6 Abfahrt Gloggnitz, in den Ort, rauf zum Schloß und die Straße weiter bis zur Hst.) geht dann problemlos vonstatten.
Die erste Stunde dieses Weges ist etwas mühsam, weil er sehr schlecht markiert ist. Es gibt keine durchgehende Farbmarkierung, sondern nur rechteckige Tafeln mit dem Logo des Weges. Die aber leider oft nicht dort, wo man sie bräuchte, bzw. nur dort, wo sie in umgekehrter Richtung nötig sind (und auch das nicht immer). Mit Spürsinn und der Landkarte in der Hand finde ich dann kurz vor Klamm wieder zum Originalweg zurück.
Weiter geht es dann über teilweise sehr nette Waldwege, aber auch Sandstraßen. Mitten im Wald lädt eine Bank ein, den bereits knurrenden Magen zu beruhigen, 5 Min. Pause und ein halbes Weckerl vergönne ich mir. Weiter nach Breitenstein und auf direktestem Weg hinunter zur Adlitzgrabenstraße, längere Zeit leider auf Asphalt.
Anfangs hatte ich ja eigentlich meinen Plan für heute schon aufgegeben, weil ich dachte, ich erreich den Zug um 15.52 im Bahnhof Semmering eh nicht (und der nächste ginge 2 Std. später). Jetzt aber bin ich gut in der Zeit und so flott und gut unterwegs, daß ich an ein Aufhören oder Umdrehen keinen Gedanken mehr verschwende.
Das Wetter ist mal so, mal anders – windig, wolkig, kühl, hin und wieder ein paar Regentropfen, aber auch ein bissl Sonne. Insgesamt eigentlich trotz schwarzer Wolken ganz passables Wanderwetter.
Noch ein Stück hinein die “Kaltwasserstraße” (die über Orthof und Grünsting nach Reichenau führt, wd. die Adlitzgrabenstraße sich nach Süden zum Semmering wendet) bis kurz vor das große Viadukt “Kaltwasserrinne”. Nochmal 5 min. Pause und ein paar Bissen vom Weckerl, und weiter geht’s. Nun wieder bergauf – der ganze Weg geht ständig bergauf, bergab – und ich nähere mich schon merkbar dem Semmering.
Als Zeitreserven habe ich eingeplant, die Doppelreiterwarte auszulassen und/oder schon in der Station Wolfsbergkogel (1,5 km vor Semmering) in den Zug zu steigen. Da ich aber nach wie vor sehr gut unterwegs bin, gehe ich zunächst zur Warte. Hier weht der Wind ziemlich stark und ich schau mich nur kurz um. Weiter dann zur Station Wolfsbergkogel – noch mehr als genug Zeit, bis zum eigentlichen Ziel zu gehen.
Ich reduziere jetzt das Tempo, bin doch schon ein bißchen müde (aber nur ein bißchen!). Nach etwas mehr als 5 Stunden, knapp 20 km und 860 Höhenmetern (das ewige rauf und runter läppert sich enorm!) lange ich in der Station Semmering ein – sehr zufrieden mit mir, meiner Leistung, und daß es doch noch tadellos geklappt hat.
Ich habe noch genug Zeit, mir die kleine Schau über die Ghega-Bahn und den Bahnwanderweg ein bissl anzuschauen – und meine Kapperl-Sammlung er erweitern! Normalerweise bringt mir mein Mann ja immer wieder ein Kapperl mit, aber diesmal leiste ich mir selber eines. Muß mal zählen, um die 50 werdens schon sein. Pünktlich kommt der Zug – und in 20 Min. bin ich schon wieder am Eichberg, beim Auto!
Fazit: den etwas zweifelhaften Tag gut genützt, froh gewesen, gut Karte lesen zu können, nicht aufgegeben, sondern “durchgekämpft”, gesehen, daß ich konditionell wieder einen Schritt nach vor gemacht habe. Wenn wer die Tour nachgehen will: besser doch von Semmering aus runter, leichter zu orientieren. Trotzdem nur mit Karte und sehr aufmerksam!