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Mein lädiertes linkes Knie

So schön und erfolgreich der Sommer war – Krönung die Tour im Toten Gebirge und die Veitsch-Wildkamm-Tour – so plötzlich war Anfang September Schluß mit Wandern. Im Urlaub in Mauterndorf konnte ich noch zwei kleinere Touren machen, bei denen ich beim Abstieg schon zunehmend Schmerzen im linken Knie hatte. Daheim hat es sich dann zunächst sehr rasch so verschlechtert, daß ich kaum mehr überhaupt schmerzfrei gehen konnte.

Bin sofort ins KH Mödling in die Unfallambulanz, wo aber nichts festgestellt werden konnte. Also Termin beim Orthopäden (Dr. Eichenauer in Baden) – 01.10.! Na gut, dachte ich mir zunächst, dramatisches ist es ja nicht, also nicht so schlimm, daß ich so lange darauf warten muß.

Es wurde dann auch wieder merkbar besser, eine dreiviertel Stunde konnte ich gemütlich eben ganz gut gehen – nicht viel, aber immerhin konnte ich an der Luft und der Sonne sein in diesem herrlichen, warmen September. Doch in den letzten Tagen wurde es rasch wieder sehr viel schlechter, soweit, daß ich wieder keinen Schritt schmerzfrei gehen konnte. Natürlich keine Rede von Laufen, auch nicht Radfahren. Das einzige, was geht, ist der Hometrainer (aber bei der Wärme, die bis jetzt war, auch keine Option), und Hallenklettern – mit etwas Vorsicht und etwas schwindeln, wenn ein Tritt zu hoch ist.

Verschiedenste Vermutungen wurden angestellt, Internet gibt ja auch sehr viel her. Knorpelschaden? Patellaspitzensyndrom? Aber solange ich nicht sicher weiß, was los ist, kann ich (außer Voltaren schmieren) nicht behandeln. Und das hat mich ziemlich genervt. So verrinnen die Wochen und mit ihnen die Kondition (mit der ich nach der Veitsch-Tour schon echt zufrieden war!). Aber es hilft eh nichts, den Herbst hab ich bereits komplett abgeschrieben (dabei hab ich mich so auf die Lauf-Bewerbe gefreut).

So, gestern war ich also beim Orthopäden. Fazit: Der Knorpel unter der Kniescheibe ist beschädigt (sag ich jetzt mal laienhaft, klingt wahrsch. ärger, als es ist), der Ansatz der Patellasehne (die von der Kniescheibe nach unten geht) ist beleidigt, und ein Schleimbeutel zw. Knochen und Patellasehne ist “entzündet”. Ev. ist auch der Meniskus beteiligt, aber das scheint eher ein Nebenschauplatz zu sein.

Behandlung: zunächst mal 10x (ab nächsten Mo jeden Tag) Ultraschall mit Xylocain-Gel und Interferenz-Strom mit Saugmassage (was immer das ist – werde ich am Montag ja sehen bzw. spüren). Und Umschläge mit Pasta Cool (die kenn ich, die haben wir für die Pferde immer verwendet!) über Nacht. Ev. Kortisonspritze, aber damit warten wir noch zu. Und schonen – kein OS-Krafttraining und kein OS-Dehnen vorläufig mal.

Was ich ihm auch “rausgerissen” hab: eine Magnetresonanz (NMR) Für die Spezialisten (HB, lado) was er auf die Überweisung geschrieben hat: Symptomatik: “therapieresist. Belastungsschmerzen li. Knie mit stechenden Schmerzen an der Tuberositas tub., klin. alle med. Meniskuszeichen pos.” – Fragestellung: “med. Meniskusläsion?? Tuberositas tibiae?? Knorpel?? andere Pathologie??”. Termin hab ich am 10.10.

So weit, so gut. Naja, gut natürlich nicht. Aber immerhin: jetzt geht eine Behandlung los. Ob sie was bringen wird, warte ich mal ab. Ich bin ja eher skeptisch, was diese Stromgeschichten betrifft. Hab sowas schon mehrfach gehabt, hat noch nie was gebracht. Aber soll sein. Ich hoffe sehr, damit innerhalb der nächsten 14 Tage wenigstens so weit wieder schmerzfrei zu werden, daß ich normal gehen kann, Wege in der Stadt erledigen, etc. Trainingsbeginn wohl eh erst irgendwann im November.

Apropos Training: ich habe mich diese Woche in Bad Vöslau im Fitness-Studio angemeldet! Etwas, das ich viele Jahre lang rundweg abgelehnt hab. Blödsinn, brauch ich nicht, ich trainier nur Ausdauer (von wegen – hab ich nicht, und das fällt mir jetzt auf den Kopf), etc. Jetzt aber ist das eine der ganz wenigen Möglichkeiten, doch etwas für den Körper zu tun. Ganz abgesehen davon, daß es gut und wichtig ist gegen die beginnende Osteoporose (da ich ja jetzt länger nicht laufen kann, was auch sehr gut dagegen ist).

Die Übungen für die OS muß ich natürlich vorerst auslassen, aber es gibt genug anderes zu tun dort. U.a. einen ganz neuen Crosstrainer, der angeblich sehr gelenkschonend ist, aber abgesehen vom “Homi” (Hometrainer) die einzige Möglichkeit für ein Herz-Kreislauf-Training. Wenn das Knie etwas besser ist, werde ich dann auch anfangen, das Laufband auf höchste Steigung (15 %) zu stellen und schnell zu gehen.

Am Freitag regnet es den ganzen Tag mehr oder weniger stark – meistens mehr. Um Mittag läßt es aber etwas nach, daher gehen wir zu Fuß – sind ja nur wenige Minuten – zur Burg Mauterndorf. Zunächst essen wir sehr gut in der Burgschenke, dann besichtigen wir die Burg, akustisch begleitet von “elektronischen Museumsführern”. Recht interessant gestaltet, es gibt auch ein “Landschaftsmuseum“, das so einiges aus der Arbeitswelt und dem Brauchtum zeigt.

Beim Heimgehen haben wir Glück, gerade regnet es wieder einmal nur leicht. Ab 17 Uhr hätte im Ortskern im Rahmen des “Bauernherbsts” die “Vollmondnacht” stattfinden sollen – wurde aber abgesagt, wegen des Wetters. Auch der Mauterndorfer Samson hätte ausrücken sollen. Wie um die Mauterndorfer zu ärgern reißt es gegen Abend auf, die Sonne kommt heraus. Aber nicht allzu lange, dann ziehen schon wieder Wolken auf.

In der Nacht auf Samstag gibt es etliche Gewitter, die meinen ohnehin hier eher miesen Schlaf noch mehr stören. In der Früh – Überraschung – es hat bis auf 1600 m herabgeschneit. Die Wirtsleut grinsen nur, das kennen sie. Was kann man heute machen? Sehr kalt ist es natürlich geworden, windig, und abseits befestigter Wege sehr gatschig.

Die Wirtin rät uns, nach Hinterweißpriach zu fahren, bis zum Ende der Asphaltstraße. Dort kann man parken und dann auf einer Sandstraße das Tal hineingehen, soweit man halt möchte. Ich mag Sandstraßen so gar nicht, aber heute bietet sich wirklich nichts anderes. Also ziehe ich mich warm an und wir fahren dorthin.

Zunächst geht es eine Weile eher flach bis zur Diktlerhütte. Hier ist noch ein Parkplatz, und ein Mautschranken. Um 4 Euro kann man noch weiter ins Tal hineinfahren bis zur Teilung zw. Znachtal und Weißpriachtal. Wir gehen aber natürlich zu Fuß, es steigt nun stärker an, bis man wieder in eine flache Zone kommt. Links und rechts steile Hänge und in der Mitte eine brettelebene Fläche, durch die der Bach mäandriert. Viele Erlen wachsen hier und das Betreten dieser Flächen würde unweigerlich mit tiefem Einsinken verbunden sein.

Bei der Teilung wenden wir uns links, aber hier ist kein allgemeiner Autoverkehr mehr. Würde man hier immer weitergehen, käme man auf den Oberhüttensattel und dahinter zur Oberhütte am Oberhüttensee. Das machen wir nächstes Mal. Ca. 20 Min. nach der Teilung liegt linker Hand die Granglerhütte, eine von mehreren bewirtschafteten Almhütten.

Bis hierher sind wir ca. 1 ½ Std. gegangen, das reicht für heute. Wir essen hier etwas, dann gehen wir denselben Weg wieder zurück. Heute schmerzt mein linkes Knie bereits im ebenene, bergab ist eine rechte Quälerei. Stöcke hab ich heute auch nicht mit, weil ich dachte, die brauch ich hier ja nicht. Irgendwann hab ich es dann aber doch bis zum Auto geschafft.

Da ich heute eh den ganzen Tag mehr oder weniger gefroren hab, vergönne ich mir 30 Min. in der Infrarot-Kabine. Den Rest des Tages verknotzen wir im Zimmer. Und da ich ja nun offensichtlich vorläufig nicht mehr wandern kann, fahren wir am Sonntag früh wieder heim. So recht weh tut mir der Abschied nicht, weil es dort wettermäßig heute gar nicht schön ist.

Immerhin haben wir wenigstens die Gegend ein bißchen kennengelernt, einige Tipps bekommen, uns ein bissl orientiert. Und die Liste der geplanten Urlaubsorte ist wieder um einen länger.

Das Wetter ist heute besser wie gestern – und besser wie angesagt! Der Lungau ist eindeutig begünstigt! Wir wandern heute wieder gleich vom Hotel weg hinauf Richtung Speiereck. Nicht bis zum Gipfel, das wär mit ca. 1300 hm doch zu viel. Aber bis zur Trogalm.

Zunächst durch den Ort, dann auf Forststraße, später Wiesenweg. Dann biegen wir links in den Wald ein, und ab jetzt wird’s steil! Das bleibt auch länger so, erst ziemlich weit oben wird es etwas flacher, bis wir in den Bereich der Trogalm kommen. Hier beginnen einige Lifte, die jetzt aber natürlich nicht in Betrieb sind. Das ist ja im Winter ein Schigebiet. Nur die Großeck-Bahn von Mauterndorf herauf ist in Betrieb.

Ein Stück oberhalb der Trogalm gibt es zwei Beschneiungsteiche, die Trogalmseen. Bis zu denen gehen wir noch weiter. Auch viele Kühe und etliche Noriker grasen hier, drei davon gehören unserem Wirten. Wir spazieren wieder hinunter zur Trogalm und machen dort Mittagspause. Kümmelbraten und ein Käsbrot versorgen uns mit Energie für den Abstieg.

Leider habe ich neuerdings ziemlich Weh im linken Knie, v.a. wenn es steil bergab geht. Daher nehmen wir nicht den Aufstiegsweg, sondern deutlich flachere Forststraßen, teilw. ist das eine Schiabfahrt und daher etwas breiter, sodaß man daneben gut im Gras gehen kann. Später ist es wieder nur Straße, aber da wo die Schiabfahrt wieder kreuzt und etwas flacher wird, gehen wir auf dieser weiter. In Serpentinen ist das noch immer besser wie die Straße.

Schon ziemlich weit unten stoßen wir wieder auf den Aufstiegsweg und bald sind wir dann wieder im Ort (gottseidank, mir tun auch schon die Füße weh – die Trekkingschuhe sind doch ein bissl zu weich). Das Wetter hat gehalten, Wolken und Sonne wechseln, keine Spur von Regen.

Wir haben hinauf zu den Seen ca. 2 Std. gebraucht, runter aufgrund des viel längeren Weges 2:15. Und 780 Höhenmeter sind auch wieder zusammengekommen. Morgen ist Ruhetag, erstens brauch ich den sowieso und zweitens wird es morgen wohl doch endgültig regnen. Aber für Samstag ist die Vorschau schon wieder besser!

Lungau – Moserkopf, 02.09.2009

Wir (mein Mann und ich) verbringen ein paar Tage im Lungau, in Mauterndorf. Leider spielt das Wetter nicht so mit, wie wir es uns gewünscht hätten. Aber heute ist es zumindest noch trocken, wenn auch sehr schwül, durch den morgendlichen Regen und die nachfolgende Sonneneinstrahlung.

Wir gehen direkt vom Hotel Steffner-Wallner (gegenüber der Kirche) weg, durch den Ort, unter der Straße Richtung Obertauern durch und bald links hinauf. Über einen Kahlschlag, mit viel “Kraut”, aber einem ausgeschnittenen Weg geht es bergauf. Bis zu einer Kreuzung, wo sich meine Eigenschaft, nicht genau zu schauen bzw. zu lesen, bemerkbar macht. Wir sollten uns rechts halten, ich will aber gerade weiter.

Da geht auch ein Weg, aber nicht sehr lange. Sehr steil arbeiten wir uns weglos durch den Wald hinauf, die “Spürnase” meines Mannes findet einen möglichen Ausstieg auf die oberhalb quer verlaufende Sandstraße. In der Meinung, das sei wieder der richtige Weg, gehen wir weiter. Ist es nicht, stellt sich bald heraus, aber es geht bergauf und in die richtige Richtung, also wird’s schon passen.

Später treffen wir auf die – hier eher spärlichen – Markierungen, und es geht weiter steil hinauf, bis zum Almstüberl. Wir lassen es zunächst links liegen und gehen weiter auf den Moserkopf. Der ist kein eigener Gipfel, nur so ein kleiner “Absatz” mit Kreuz. Danach geht es sehr flach weiter Richtung Fanninghöhe. Auf diesem Kamm, der irgendwann am Kl. Gurpitschek endet, könnte man noch lange weitergehen (das wäre auch die nächste Tour, aber von einem anderen Ausgangspunkt).

Für diesmal lassen wir es gutsein, gehen zurück zum Almstüberl und kehren dort ein. Hinunter dann zunächst auf einem flacheren, später wieder steilen Weg. Jetzt gehen wir den richtigen Weg hinunter – die Einmündung des falschen Aufstiegswegs finde ich jetzt gar nicht mehr. Und viel weiter unten sehe ich jetzt, warum ich mich “verhaut” habe. Jaklbauer und Veitlbauer ist eben nicht dasselbe. Einziger Vorteil: unser Aufstiegsweg war deutlich flacher wie der geplante, was bei der Schwüle durchaus angenehmer war.

Leider spüre ich beim Abstieg wieder mein linkes Knie, das neuerdings Probleme macht. Ich hoffe nur, daß sich das nicht zu ärgeren Schmerzen (gefolgt von einer OP) auswächst. Wir haben 2:45 Std. bis ganz rauf gebraucht, runter ca. 2 Std. Und es waren immerhin 900 Höhenmeter. Ganz brauchbare Tour, die auch meinem Mann sehr gut gefallen hat. Der hat es ja überhaupt nicht mit Felsen und so, aber solche “Almwanderungen” ohne Ausgesetztheit, die taugen ihm!

Günter und ich planen schon länger die Begehung des Gr. Wildkamms. Heute ist der ideale Tag dafür! Wir fahren über Mürzzuschlag ins Mürztal, bis kurz nach der Ortschaft Niederalpl (noch unterhalb des Passes). Etwas abseits der Straße gibt es dort einen kleinen Parkplatz für Veitsch-(Schitouren-)Geher, die die “Rodel” als Aufstieg benützen.

Das tun auch wir – ein landschaftlich sehr schöner, unten enger, oben weiterer Graben. Noch so einiges an schönen Blumen gibt es hier zu sehen, u.a. viel deutschen Enzian (den hauptsächlich weiter oben), Pannonischen und Schwalbenwurzenzian. Weiter oben gibt es die sogenannte “Unterbrecherstelle“. Dieser Begriff stammt eigentlich aus dem Winter, eine kurze Steilstelle, mit einer Leiter versehen, die meist schneefrei ist und daher nicht durchgefahren werden kann. Der Sommerweg umgeht diese Stelle weiter rechts.

Wir aber müssen natürlich auch jetzt die Leiter benützen! *gg* Wäre ja nicht Günter… Der Zustieg ist etwas mühsam, fast weglos über steile Gras- bzw. Schutthalden hinauf. Unmittelbar vor der Leiter bricht dann auch noch ein Felsstück ab, an dem Günter (und sehr viele vor ihm) sich gerade angehalten hatte. Wir haben beide Glück, es passiert nichts, aber ein bissl “schockiert” sind wir schon.

Nach der Leiter muß man sich dann noch ein bissl durch Latschen durcharbeiten, bis man wieder am “Normalweg” ist. Der weitere Aufstieg auf den Gipfel verläuft ohne nennenswerte Ereignisse. Nach 2:45 sind wir oben. Die Aussicht ist wieder einmal “atemberaubend”. Diesmal hab ich auch wieder die “zweibeinige Übersichtskarte” mit, sodaß die wichtigen Gebirgsgruppen bzw. Gipfel rasch bestimmt sind.

Nach ausgiebigem Schauen und Fotografieren suchen wir uns ein etwas windgeschütztes Platzerl – teilweise ist es ziemlich kühl-zugig hier heroben – und jausnen. Den Besuch des Meran-Schutzhauses ersparen wir uns heute, da zu weit abseits unserer Route gelegen.

Nach gut einer Stunde machen wir uns auf den Weiterweg, für den wir zunächst den Aufstiegsweg benutzen. Bis zu der Wegkreuzung, wo von links (in Abstiegsrichtung gesehen) der Weg über die Gingatzwiese raufkommt, ganz kurz weiter Richtung Rodel. Dann geht bei einer Wegtafel, die nur Richtung Rodel weist, links ein schmaler Pfad zwischen den Latschen durch.

Kurz muß man noch, fast weglos, absteigen, dann geht es einen steilen Wiesenhang hinauf Richtung Großem Wildkamm. Weiter oben weicht man auf den felsigen Grat aus, über den man in ganz leichter Kletterei, aber teilweise ziemlich ausgesetzt, den Gipfel erreicht.

Hier trage ich uns ins Gipfelbuch ein, auf diesem Gipfel werde ich, im Gegensatz zur Veitsch, nicht allzu oft stehen. Weiter geht es auf einem deutlich sichtbaren (aber unmarkierten) Steig in stetem Auf und mehr Ab weiter, am Kl. Wildkamm rechts vorbei. Dann endlich nur mehr runter, es sind noch viele Höhenmeter bergab zu bewältigen.

Irgendwann kommen wir zu einer Wiese, ca. 200 hm über der Sohlenalm, die man schon sieht. Angeblich ist der Weg hier einfach aus und man muß irgendwie durch die Latschen bzw. Wald runter. Allerdings erwähnt Günter etwas von einer sehr schwachen roten Markierung, die er einmal von der Sohlenalm aus gesehen hat. Die muß doch zu finden sein! Das macht doch keinen Sinn, daß der Weg bisher her ganz gut und sichtlich ausgeschnitten war, und jetzt ist Schluß? Glaub ich nicht!

Also fange ich auf der Wiese zum Suchen an. Auf einem einzelnen Baum finde ich einen roten Strich. Schaut der so aus wie der unten, Günter? Bestätigung! Also weitersuchen – da unten auf dem Stein der nächste Strich! Und weiter, wieder einer am Baum. Wir folgen nun ganz gut den Markierungen, teilw. auf halbwegs brauchbarem Weglein, teilw. auf “Kuhwegen”, die ziemlich mühsam sind. Aber immer noch besser wie ein “Latschenruachler”!

So kommen wir endlich bei der Sohlenalm an, wo wir uns etwas zu trinken gönnen. Essen gibt’s hier seit ein paar Jahren nicht mehr. Damit hab ich aber nicht wirklich gerechnet, obwohl ich die Tour deutlich unterschätzt und daher zu wenig mithabe. Bis hierher haben wir vom Veitsch-Gipfel weg 2 ¾ Std. gebraucht. Nach einer halben Stunde Pause machen wir uns an den letzten Abschnitt, durch den steilen Sohlengraben hinunter bis zum Parkplatz.

Von der Sohlenalm geht man zuerst östlich über die Wiese, trifft auf einen Wiesenweg, den man nach links kurz verfolgt. Bald gibt es die ersten Markierungen bzw. Pfeile, man taucht in den Wald ein, ab jetzt ist es eindeutig. Den Weg hab ich schlechter bzw. steiler in Erinnerung als er tatsächlich ist. Nur ein paar ganz kurze unangenehme Stellen, der Rest ist ganz gut gangbar.

Weiter unten kommt man dann an den Bach heran, es geht noch eine Weile neben diesem, teilweise in einem Nebenbächlein. Dann ist der Weg – und mit ihm die Markierung – irgendwie aus. Aber diese Stelle kenne ich schon von früher. Auf der anderen Seite des Baches führt ein Pfad einige Meter hinauf zu einem Karrenweg, den man von unten schon sieht. Diesen Ausstieg kennt auch Günter noch nicht, er hat sich weiter unten immer durchs Gemüse geackert.

Der Karrenweg mündet später in eine Forststraße, diese in die Niederalpl-Straße und nach 50 Min. von der Sohlenalm sind wir wieder zurück beim Auto! Ich bin müde, aber nicht erschöpft, die Knie haben trotz kurzem “Murren” irgendwo unterwegs (beim Abstieg zur Sohlenalm) dann doch wieder Ruh gegeben. Seeeehr zufrieden: 6:20 Gehzeit, und über 1200 Höhenmeter! Das kann sich wirklich sehen lassen! Und macht Hoffnung für weitere Steigerung nächstes Jahr!

Eine ausführliche Beschreibung dieser Tour mit vielen Fotos gibt es auch auf der Website von Peter Sonnabend!

Fotos von Günter Berhart:

 

Ich habe gut geschlafen, gut gefrühstückt. Auf zu neuen Taten! Heute ist das Wetter sehr schön, die dichten Frühnebel lösen sich rasch auf. Ich fahre ins Halltal (von Mariazell Richtung Lahnsattel), am Ortsbeginn rechts hinein, kleiner Parkplatz vor der Flußbrücke.

Von hier steige ich auf einem etwas matschigen Waldpfad hinauf, später ein breiterer Weg, großteils ziemlich steil. Bis zur Kampl-Forststraße, die ich aber später wieder nach links verlasse. Der Weg geht durch einen Graben, fast überall war das Gras bzw. “Kraut” sehr dicht und alles waschelnass. Dann kommt man auf eine ebene Lichtung, von der links ein steiler Pfad hinauf zum Haselspitz führt. Der ist sozusagen der Nordwest-Gipfel der Hohen Student.

Apropos Student: die ist weiblich! Und hat nix mit einem Uni-Hörer zu tun! Der Name ist slawisch und kommt von “studena” = die kalte. Gemeint ist die Quelle am Nordhang, die sehr ergiebig ist und Halltal und Mariazell mit Trinkwasser versorgt. Sie heißt heute Arthur-Krupp-Quelle. (Diese Weisheiten habe ich aus Bernhard Baumgartner’s Buch “Wandererlebnis Mariazellerland”).

Der Gipfel des Haselspitz ist völlig frei und man hat eine geradezu unglaubliche Aussicht in alle Himmelsrichtungen: Zellerhüte, Dürrenstein, Gemeindealpe, Ötscher, Sulzberg, Tirolerkogel, Reisalpe, Göller, Gippel, Wildalpe, Sonnleitstein, Schneeberg, Schneealm, Hinteralm, Proles, Königskögel, Veitsch, Tonion, Hochschwab und Staritzen, Kräuterin, ja sogar die Gesäuseberge!

Nach einer langen Rast mit Schauen, fotografieren und essen gehe ich weiter zur Hohen Student. Ein schmaler, teilw. schlecht sichtbarer Pfad führt hinüber. Die Student selber bietet nichts besonderes mehr, auch das Kreuz hier ist mickrig. Also weiter zur Studentalm, einer ehemaligen Almhütte, von der AV-Sektion Mariazell als Schutzhütte eingerichtet, aber nicht bewirtschaftet. Davor liegt einer in der Sonne und schläft. Ich störe ihn nicht, sondern gehe gleich wieder weiter, nachdem ich die Hütte im inneren kurz angeschaut habe.

Da ich nicht denselben Weg zurückgehen will (mir das auch ein bissl zu kurz wäre), gehe ich weiter Richtung Freinsattel. Zunächst geht es sehr hübsch und nur leicht bergab dahin. Viele Heidelbeeren gibt es hier. So viele, daß ich nicht widerstehen kann und meine leere Proviantdose zur Hälfte wieder fülle. Nach ½ Std. gehe ich aber wieder weiter. Man kommt zu einer Almstraße, die bei einer großen Jagdhütte endet.

Danach wird es dann bald steiler und sehr rutschig, erschwert auch noch durch Windbruch. Hier muß ich nun doch kurz meine Stöcke einsetzen, bis hierher (und gestern den ganzen Tag) hab ich sie nicht verwendet. Muß mir das abgewöhnen, sie immer und überall einzusetzen. Weiter unten stößt man dann wieder einmal auf eine Straße, links davon geht ein Karrenweg weg, den ich nun benütze.

Ich muß so einige Höhenmeter wieder hinauf, dann geht der Weg in die nächste Straße über und mit weiterem Runter und Rauf komme ich irgendwann wieder zum Aufstiegsweg. Diesen benütze ich nun bergab bis zur Greierstraße. Für den restlichen Abstieg benütze ich diese, der steile, rutschige Waldweg sieht mich nicht mehr. Ich bin nun doch schon ziemlich lange unterwegs, eigentlich fast ein bissl zu spät dran. Spute mich also, die Straße läßt flottes Gehen zu.

Dann doch recht bald bin ich wieder fast unten, ein Fußweg leitet von der Straße zurück Richtung Parkplatz. Auf einer Brücke überquere ich die Salza, noch ein Stück über eine Wiese und ich habs geschafft.

Ich war heute 5 Stunden unterwegs, und es sind mit dem vielen Rauf und Runter ca. 920 Höhenmeter zusammengekommen. Eine sehr schöne Runde – wären da nicht die vielen Straßen. Aber die sind halt leider nicht zu vermeiden. Dafür wars ja heute wettermäßig sehr schön, kaum eine Wolke am Himmel und dank Wind nicht heiß. In 2 Std. bin ich wieder daheim, “schmeiß mich unter die Dusche”, esse was und hole mir dann mein neues “Pickerl” (jährliche Gesundenuntersuchung) – alles bestens!

Das Wochenende – genauer gesagt, wetterbedingt Sonntag/Montag – verbringe ich in Mariazell. Dort kenne ich schon so einiges an Bergen, aber vieles noch nicht. Für einen Tag ist mir das zu weit, daher bleibe ich zwei Tage hier. Ich übernachte in St.Sebastian im Gasthof Dietl, preiswert und recht brauchbar.

Am Sonntag fahre ich in der Früh nach Mariazell und gleich weiter auf den Zellerrain (“der Roan”, wie ich mir von unserem HB erklären lasse). Das Wetter ist ziemlich grauslich, die Schlechtwetterfront zieht nicht so rasch ab, wie erhofft. Ich lasse mich jedoch von Wolken bzw. Nebel, und teilweisem Nieseln nicht abhalten.

Über den Höchbauern, der Hof ist neuerdings wieder bewohnt, gehe ich steil hinauf zur (ehem.) Brunnsteinalm. Weiter dann auf Waldwegen bzw. der Almstraße zur Halterhütte beim Eisernen Herrgott. Davon gibt es hier zwei – einen auf einem kleinen Hügel abseits vom Weg nahe der Brunnsteinalm, und den zweiten bei der Halterhütte am Kamm Richtung Gemeindealpe.

Aufgrund der Wolken ist die Sicht leider gleich Null, schade, weil von diesem Kamm hätte man einen sehr schönen Blick in die Ötschergräben und zum “Vaterberg” selbst, bzw. dem Rauhen Kamm, den ich ja vor kurzem begangen habe. Nach der sehr netten Kammwanderung geht es kurz ziemlich steil, aber in Serpentinen hinauf Richtung Gipfel der Gemeindealpe.

Es wird dann wieder flacher, und eigentlich müßte doch da irgendwo der riesige Senderturm stehen! Hoppla – fast dagegengeprallt! Im Nebel erst 10 m vorher schemenhaft zu erahnen! Das Terzerhaus ist gleich dahinter, da hört man viel früher Stimmen als man sie sieht. Draußen ist es natürlich viel zu unwirtlich, daher verbringe ich meine Mittagspause drinnen.

Danach wandere ich wieder zurück zur Halterhütte und ein Stück weiter bergab, dann wende ich mich nach rechts und gehe weiter zur Feldwiesalm, teilweise auf Almwegen, teilweise auf Forststraßen. Regnen tut es nicht mehr, die Wolken haben sich auch gehoben, sodaß es doch etwas angenehmer ist. Fernsicht aber noch immer Null. Drum hab ich mir auch den Weg über die Breimauer “erspart”, hat nicht viel Sinn, dort oben rumzustapfen, wenn man überhaupt nichts sieht.

Auf der Feldwiesalm mache ich nur ganz kurz Rast, Mehlspeise gibt’s hier keine, was trinken habe ich keinen Bedarf (habe ja selber mit). Also weiter Richtung Taschelbach. Zunächst lange flach und sehr hübsch auf Waldwegerln oder über schöne Wiesen. Später dann ziemlich steil und vom Regen ausgewaschen hinunter. Den Rat der Halterin auf der Feldwies, auf der Straße zu gehen, nehme ich aber nicht an – bin heut schon genug auf Straßen gehatscht.

Recht bald bin ich unten in Taschelbach und gleich das erste Haus nach dem Waldrand ist das von unserem HB und seiner Eva! Ich werde mit Freuden empfangen, bekomme hier meine ersehnte Mehlspeise – und zu einem Hollerspritzer sage ich nicht nein! Wir plaudern angeregt eine Weile. Dann fotografiere ich die Schutzmauer, die Norbert in den Bach am Rand seines Grundstücks gebaut hat (für Andreas, der eine viel höhere und längere an einem Rand seines Grunds gebaut hat).

Norbert ist so nett und bringt mich zurück zu meinem Auto am Zellerrain. Von dort fahre ich dann in mein Quartier. Genieße eine Dusche, gehe was essen und dann ab in die Heia. Ein bissl lesen geht noch, dann fallen die Augen von selber zu. Achja – unterwegs war ich heut “nur” 4 Stunden, mit 620 Höhenmetern.

Schon lange möchte ich einmal die Westseite des Schneebergs erkunden (vielleicht bietet sich dort ein Abstiegsweg für mich?). Heute ist ein guter Tag, mit stabilem Wetter (lt. Vorhersage). Ich fahre zunächst nach Puchberg zur Talstation der Zahnradbahn, um mir eine Fahrkarte für die Talfahrt zu kaufen. Lange Schlange vor der Kassa! Leider bekomme ich die gewünschte Talfahrt um 15:30 nicht – Zug schon voll (2 Züge voll!). Also 14:30 – na hoffentlich schaff ich das. Und dann kann ich unten ewig warten auf den Bus, der mich nach Losenheim zum Auto bringt. Hilft aber eh nichts, damit befasse ich mich dann, wenn ich wieder unten bin.

Dann weiter nach Losenheim, zur Salamander-Sesselbahn, die mich hinauf auf den Fadensattel bringt. Von hier sinds immer noch gute 800 Höhenmeter, das reicht mir heute, es ist eh heiß genug. Hier ist so gut wie gar nichts los, ganz im Gegensatz zur Zahnradbahn. Oben angekommen, sind es nur wenige Meter hinauf zur Edelweißhütte - und zur Sparbacherhütte, die seit ein paar Jahren nicht mehr in Betrieb ist.

Es geht dann weiter durch Wald und über Wiesen immer am Hang entlang, bis man auf eine Forststraße stößt. Hier wird irgendwas gearbeitet, Schotter abgebaut oder so, jedenfalls steht ein Steinschredder mitten auf der Straße – und eine Tafel “Forstliches Sperrgebiet” – die ist mir aber wurscht, a) weil kein Datum dabeisteht (und sie somit nicht gilt) und b) weil ich jetzt ganz sicher nicht umdreh, sondern eh nur an der Maschine vorbeimuß.

Mit der Forststraße gewinne ich nun einiges an Höhe. Es geht vorbei an einem Gedenkstein, der aufzeigt, daß Jäger sein lebensgefährlich sein kann (siehe Foto). Es überholen mich zwei Bergläufer. So eilig hab ich es dann doch wieder nicht, zumal ich ziemlich gut vorankomme und die Zeiten lt. Büchl (vom Csaba, dem Unaussprechlichen *gg* Szepfalusi) deutlich unterbieten kann. Die sind aber auch ein bissl gar großzügig.

In einer Kehre verlasse ich dann die Forststraße, es geht weiter über einen ziemlich “krappeligen” Weg, der etwas Vorsicht erfordert, und manchmal nicht ganz leicht zu finden ist, weil es so viele Spuren gibt. Nach gut einer Viertelstunde komme ich auf eine idyllische Lichtung, zum Fleischer-Gedenkstein (siehe Foto). Hier mache ich eine kurze Rast, gieße einen Baum und esse ein paar Bissen.

Nun geht es deutlich steiler bergauf, Richtung Schauerstein. Der hat auf der einen Seite einen Felsabbruch, auf der anderen Seite geht man ganz normal daran vorbei. Großteils zwischen Latschen auf schottrigem und felsigem Pfad, aber nirgends schwierig. Das ist sehr wohl ein Abstiegsweg für mich! Weiter oben hören die Latschen auf und es geht über Wiesen an einer langen Reihe von Eisenstangen (Zaun?) entlang hinauf. Zieht sich ein bissl, aber 500 Höhenmeter vom Fleischerstein bis zur Fischerhütte brauchen halt ihre Zeit (aber keine 2 Std., sondern nur 1:20).

Vor und in der Fischerhütte ist viel los, kaum ein Platz zu bekommen. Wie eigentlich meist, ist hier oben das Wetter ziemlich grauslich, Wolken (bzw. Nebel), Wind, ziemlich kalt (und keine Fernsicht). Nach dem Essen gehe ich hinunter Richtung Damböckhaus. Der erste Teil dieses Weges ist immer ziemlich ungut, teilw. eine sehr grobe Straße, auf der ein Jeep zur Hütte fahren kann, bzw. wird derzeit auch ein Kanal gebaut.

Weiter unten geht es dann besser. Mir tun die vielen Leute, die raufgehen zur Fischerhütte, ein bissl leid. Was die teilweise für Schuhe anhaben – Aua! Aber selbst schuld. Das Damböckhaus lasse ich rechts liegen, ich gehe gleich geradeaus weiter durch eine Latschengasse. Da ich nun noch genug Zeit bis zu meinem Salamanderzug habe, möchte ich diesmal auch auf den Waxriegel gehen, einen Hügel oberhalb vom Damböckhaus (nicht zu verwechseln mit dem Waxriegelsteig und -haus auf der Rax!!).

Auch hier ziehen die Nebelschwaden herum, aber trotzdem. In ca. 20 Min. bin ich oben. Ein kurzer Rundblick – “wie Sie sehen, sehen Sie nichts”. Also geh ich gleich weiter hinunter zur Bergstation – nicht ohne die Wiese, mit Deutschem Enzian übersäht, zu bewundern. Bei der neuen Bergstation, die direkt ans Berghaus Hochschneeberg angebaut wurde, habe ich noch eine halbe Stunde Zeit, die ich mir mit einem Heidelbeerstrudel versüße.

Die neue Bergstation ist sehr schön geworden, man kann unter Dach warten, es gibt auch einen kleinen Schauraum mit Souvenirs, etc. Massig viele Leute, aber mit Fahrkarte hat man einen Sitzplatz garantiert. In ca. 50 Minuten fahre ich wieder zu Tal, nach Puchberg. So, und wie komm ich jetzt nach Losenheim? Geht da nicht vielleicht vorher schon ein Bus? Gleich zur Haltestelle, dort steht er ja! Ich steige ein und schon fährt er los! Eineinhalb Stunden gespart gegenüber meinem ursprünglichen Plan – und hetzen mußte ich mich auch nicht!

Fazit: schöne, eher kurze Tour, hinten sehr einsam, oben natürlich die Massen (und zusätzlich noch die 3. Gardekompanie, die “Sport betrieben” hat, d.h. übern Fadensteig raufgekommen ist). Gehzeit bis zur Fischerhütte 2:40, bis zur Bergstation über Waxriegel ca 1:00. Mit dem Aufstieg auf diesen insgesamt 900 Höhenmeter. Und wieder was gelernt: auch unter der Woche muß man sehr zeitig bei der Zahnradbahn sein, wenn man für den geplanten Zug reservieren will (trotz gegenteiliger Auskunft am Telefon)!

Von Milena kam der Wunsch, auf die Rax zu gehen, von mir der Vorschlag, die Brandschneide zu wählen. Kurzfristig hat sich uns dann noch Günter angeschlossen. Wir fahren mit dem Auto nach Hirschwang, lassen es bei der Talstation der Raxseilbahn, weil wir mit dieser knieschonend wieder runtergondeln werden. Mit dem Autobus um 9 Uhr fahren wir nach Kaiserbrunn (Straße durch das Höllenthal Richtung Schwarzau/Geb. bzw. Rohr/Geb.).

Von der Bushaltestelle aus überqueren wir die Straße und mit dieser die Schwarza. Wenige Meter danach beginnt hinter einem Haus ein schmaler Steig, gelb markiert. Zunächst geht es noch kurz mäßig steil, aber bald wird es “knackig”. Zunächst im Wald, später auch teilw. im Freien, immer felsiger, kommt man recht rasch höher. Zwischendurch einmal eine kurze Trink- und Schaupause – schon kommen die Schneeberg-Felsen ins Blickfeld. Stadelwand z.B., und anderes dort.

Weiter geht es, ab und zu mit einem Drahtseil gesichert, auch ein paar Leitern sind zu absolvieren, aber es wird nirgends schwierig. Ein paar ausgesetzte Stellen gibt es schon, aufpassen heißt es allemal. Noch einmal machen wir eine Rast, auch die Mägen verlangen langsam ihr Recht. Immer mehr an Aussicht zeigt sich, z.B. zum Obersberg, und dahinter vermuten wir den Türnitzer Höger, auf dem wir heuer auch schon zu dritt waren.

Und wieder weiter hinauf, recht bald wird es jetzt flacher, wir kommen wieder in Wald und auf bequemere Steige. Schon hört man das Surren der Seilbahn, in der Nähe der Bergstation endet der Steig, wir werden aber weitergehen bis zum Ottohaus. Wir kommen vorbei an der Einfahrt in die “Schöller” – ein Schi-Klassiker der Rax. Günter ist sie schon ein paar Mal gefahren, Milena und ich als Nicht-Schifahrer können da nicht mitreden.

Wir wenden uns bei einer Wegkreuzung nach rechts, es geht kurz bergab, dann über eine Wiese und einen Graben mit hohem Grasbewuchs, aber auch vielen Blumen weiter bergauf, bis wir auf die “Autobahn” von der Bergstation zum Ottohaus stoßen. In einer Viertelstunde sind wir auch dort angelangt. Es ist ziemlich viel Betrieb, klar, ein Sonntag mit schönem Wetter, aber die ungarische Mannschaft bei der Essensausgabe ist sehr flott.

Wir lassen uns viel Zeit, ich vergönne mir ein Gamsgulasch, Günter bleibt spartanischer mit Erbsensuppe, Milena auf der süßen Seite mit Kaiserschmarrn. Den Flüssigkeitsverlust decken wir mit Melissensaft. Inzwischen hat sich eine dunkle Wolke vor die Sonne geschoben und Wind ist aufgekommen. An diesem an sich heißen Tag wird uns richtig kalt! Daher machen wir uns auf den Weg zur Seilbahn. Trotz ziemlichen Andrangs müssen wir nicht allzulange warten, eine knappe halbe Stunde muß man an so einem Tag am Nachmittag aber schon rechnen. Die Seilbahn verkehrt durchgehend, nur unter der Woche meist nur halbstündlich.

In knapp 10 Minuten schaukeln wir wieder ins Tal zurück, wo es – nona – deutlich wärmer ist. Wir haben für den Aufstieg von gut 1100 Höhenmetern ca. 3 Stunden gebraucht (ohne Pausen), damit bin ich durchaus zufrieden. Womit ich auch sehr zufrieden bin: meine Statistik sagt jetzt: 30.000 Höhenmeter heuer überschritten! Es hat uns dreien gut gefallen, die Brandschneide ist immer wieder ein schöner und landschaftlich lohnender Aufstieg auf die Rax!

Fotos von Günter Berhart

Nur der Vollständigkeit halber – Fotos gibts von dieser Wanderung keine, es hat fast durchgehend geregnet, daher hats mich nicht gefreut, die Kamera mitzuschleppen.

Mit Milena gehe ich von Scheuchenstein (Gauermann-Museum!) hinauf zum Rastkreuzsattel (zw. Hoher Wand und Gländ). In der Scheimhittn kehren wir kurz ein auf einen Kaffee bzw. ein Getränk (für mich, weil mein blöder Wassersack ja nicht funktioniert). Danach bereits im Nieselregen weiter hinauf zum Plackles (dem höchsten Punkt der Hohen Wand) und leicht bergab zur Eicherthütte.

Hier genehmigen wir uns eine Suppe und Spaghetti (ich) bzw. Rahmfisolen mit Erdäpfeln (Milena). Danach regnet es mehr und wir gehen gleich direkt zur Kl. Kanzel (eigentlich wollte ich noch einen Umweg machen) und hinunter nach Scheuchenstein. Dem steilen Weg können wir teilw. auf einem breiten, deutlich flacheren Weg ausweichen.

Wir waren insgesamt 4 Std. unterwegs und mit ein paar kleinen Gegensteigungen waren es 680 Höhenmeter. Wie heißt es (obwohl ich den Spruch nicht leiden kann): “es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsches Gwand” – für die heutige Tour stimmt das aber! Natürlich wars auch wieder furchtbar schwül – aber wenn ich auf passendes Wetter warte, mach ich 5 Touren im ganzen Jahr.

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