Hohe Student (Mariazeller Bergland), 24.08.2009
25. August 2009 von Eli
Ich habe gut geschlafen, gut gefrühstückt. Auf zu neuen Taten! Heute ist das Wetter sehr schön, die dichten Frühnebel lösen sich rasch auf. Ich fahre ins Halltal (von Mariazell Richtung Lahnsattel), am Ortsbeginn rechts hinein, kleiner Parkplatz vor der Flußbrücke.
Von hier steige ich auf einem etwas matschigen Waldpfad hinauf, später ein breiterer Weg, großteils ziemlich steil. Bis zur Kampl-Forststraße, die ich aber später wieder nach links verlasse. Der Weg geht durch einen Graben, fast überall war das Gras bzw. “Kraut” sehr dicht und alles waschelnass. Dann kommt man auf eine ebene Lichtung, von der links ein steiler Pfad hinauf zum Haselspitz führt. Der ist sozusagen der Nordwest-Gipfel der Hohen Student.
Apropos Student: die ist weiblich! Und hat nix mit einem Uni-Hörer zu tun! Der Name ist slawisch und kommt von “studena” = die kalte. Gemeint ist die Quelle am Nordhang, die sehr ergiebig ist und Halltal und Mariazell mit Trinkwasser versorgt. Sie heißt heute Arthur-Krupp-Quelle. (Diese Weisheiten habe ich aus Bernhard Baumgartner’s Buch “Wandererlebnis Mariazellerland”).
Der Gipfel des Haselspitz ist völlig frei und man hat eine geradezu unglaubliche Aussicht in alle Himmelsrichtungen: Zellerhüte, Dürrenstein, Gemeindealpe, Ötscher, Sulzberg, Tirolerkogel, Reisalpe, Göller, Gippel, Wildalpe, Sonnleitstein, Schneeberg, Schneealm, Hinteralm, Proles, Königskögel, Veitsch, Tonion, Hochschwab und Staritzen, Kräuterin, ja sogar die Gesäuseberge!
Nach einer langen Rast mit Schauen, fotografieren und essen gehe ich weiter zur Hohen Student. Ein schmaler, teilw. schlecht sichtbarer Pfad führt hinüber. Die Student selber bietet nichts besonderes mehr, auch das Kreuz hier ist mickrig. Also weiter zur Studentalm, einer ehemaligen Almhütte, von der AV-Sektion Mariazell als Schutzhütte eingerichtet, aber nicht bewirtschaftet. Davor liegt einer in der Sonne und schläft. Ich störe ihn nicht, sondern gehe gleich wieder weiter, nachdem ich die Hütte im inneren kurz angeschaut habe.
Da ich nicht denselben Weg zurückgehen will (mir das auch ein bissl zu kurz wäre), gehe ich weiter Richtung Freinsattel. Zunächst geht es sehr hübsch und nur leicht bergab dahin. Viele Heidelbeeren gibt es hier. So viele, daß ich nicht widerstehen kann und meine leere Proviantdose zur Hälfte wieder fülle. Nach ½ Std. gehe ich aber wieder weiter. Man kommt zu einer Almstraße, die bei einer großen Jagdhütte endet.
Danach wird es dann bald steiler und sehr rutschig, erschwert auch noch durch Windbruch. Hier muß ich nun doch kurz meine Stöcke einsetzen, bis hierher (und gestern den ganzen Tag) hab ich sie nicht verwendet. Muß mir das abgewöhnen, sie immer und überall einzusetzen. Weiter unten stößt man dann wieder einmal auf eine Straße, links davon geht ein Karrenweg weg, den ich nun benütze.
Ich muß so einige Höhenmeter wieder hinauf, dann geht der Weg in die nächste Straße über und mit weiterem Runter und Rauf komme ich irgendwann wieder zum Aufstiegsweg. Diesen benütze ich nun bergab bis zur Greierstraße. Für den restlichen Abstieg benütze ich diese, der steile, rutschige Waldweg sieht mich nicht mehr. Ich bin nun doch schon ziemlich lange unterwegs, eigentlich fast ein bissl zu spät dran. Spute mich also, die Straße läßt flottes Gehen zu.
Dann doch recht bald bin ich wieder fast unten, ein Fußweg leitet von der Straße zurück Richtung Parkplatz. Auf einer Brücke überquere ich die Salza, noch ein Stück über eine Wiese und ich habs geschafft.
Ich war heute 5 Stunden unterwegs, und es sind mit dem vielen Rauf und Runter ca. 920 Höhenmeter zusammengekommen. Eine sehr schöne Runde – wären da nicht die vielen Straßen. Aber die sind halt leider nicht zu vermeiden. Dafür wars ja heute wettermäßig sehr schön, kaum eine Wolke am Himmel und dank Wind nicht heiß. In 2 Std. bin ich wieder daheim, “schmeiß mich unter die Dusche”, esse was und hole mir dann mein neues “Pickerl” (jährliche Gesundenuntersuchung) – alles bestens!
Hallo Eli
Wieder eine schöne Wanderung, auch die von der Gemeindealpe!
Mit Auto kann man so Touren leicht unternehmen!
Aber was anders…
Bist doch nun schön öfters im Mariazeller Land unterwegs, könntest Dir ja da bald eine Zweitwohnsitz einrichten
Den hatte ich bis vor ein paar Jahren sogar! Nämlich außerhalb von Gußwerk, Richtung Wildalpen, im Gleissnerhof! Der gehörte einer Bekannten von mir. Leider hat sie ihn aufgegeben und verkauft, wohnt jetzt direkt im Ort, vermietet aber nimmer.
Wenn ich mich dort wieder rumtreib, wohn ich wieder beim Dietl, das war voll ok, auch vom Preis-Leistungs-Verhältnis her!
Ist halt auch eine sehr schöne Gegend! Aber Du hast recht, ohne Auto nur sehr mühsam zu erreichen. Obwohl es einen Schnellbus vom Südtirolerplatz gibt, aber dazu weiß ich nix näheres.
??? Meinst nun denn Dietl
http://www.bartelbauer.at/index.php ?
Hab da kurz gegoogelt.
Wenn ja, na den kannt ich nicht, ist aber echt ned teuer
ja, genau der! Is auch net mitten in der Stadt, und Parkplatz visavis (ok, das is für dich wieder egal!)
Also das Hochschwab-Panorama gefällt mir besonders gut. In Maria Lanzendorf sieht man ja nur von der Umfahrung den Anninger und bei gutem Wetter den Schneeberg
Ein Annaberg-Urlaub ist ja auch schon lange wieder fällig, aber das wird wenn, dann erst im Spätherbst was werden…
LG Andreas
Ja, die Student ist wirklich eine Reise wert!
Motorisierten Wanderern möchte ich einen Tipp geben, wie man auf interessante Weise von Süden auf das das Student-Plateau gelangen kann und dabei noch 300 Höhenmeter spart.
Man fährt von Gußwerk-Fallenstein nach Schöneben (einige Parkplätze). Von dort geht man zunächst in Richtung Höhenreith-Alm, dann gilt es, links, wo der Waldrand nördlich der Alm eine Art Spitz bildet, den Einstieg in den Steig zu finden, dessen alte, verblaßte Markierungen man da und dort noch erkennen kann.
In Serpentinen immer steiler werdend führt er zur einzigen Lücke, die zwischen den Felsen des Arzkogels auf den Buchalpenboden führt. Damit ist der Einstieg ins Blumenparadies geschafft.
Nach der Gipfel-Runde und ausgiebigem Schwelgen in der herrlichen Blumenpracht des Student-Plateaus kann man auf dem markierten Steig zum Freinsattel absteigen. Von dort führen dann Forststraßen über die Höhenreith-Alm zurück zum Auto.
Andreas Esders, AV-Edelweiss
Danke für den Tipp! Schöneben kenn ich eh, allerdings nur als Startpunkt für die Tonion bzw. Proles und Königskögel.
@Mag. Andreas Esders
Hallo – gibt’s dich auch noch…
Freut mich, daß du hierhergefunden hast.
Gehen wir heuer noch über die Balbersteine solange die Brombeeren noch reif und genießbar sind?
Gruß Hilde und Josey
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