Dürrenstein, 02.08.2012
4. August 2012 von Eli
Der Dürrenstein, sozusagen der Mittelpunkt des Dreigestirns mit Hochkar und Ötscher, war für mich bisher praktisch unerreichbar. 1200 hm kann ich weder im Auf- noch im Abstieg in einem Tag gehen. Hätte also 2x auf der Ybbstalerhütte übernachten müssen, und das wär denn doch ein bissl viel Aufwand. Also hatte ich mich schon damit abgefunden, daß ich dort nicht raufkomm. Aber – sag niemals nie – plötzlich kommt unser lieber Bernhard (Baumgartner) mit der Info daher, daß es im Sommer jeden Donnerstag einen Taxibus gibt, der bis kurz vor die Ybbstalerhütte fährt!
Hurra – das ist meine Dürrenstein-Chance! Es bleibt immer noch ein Aufstieg von über 700 hm, der außerdem auch noch von der Entfernung her ziemlich lang ist. Ob ich das mit meiner momentanen miserablen Kondition schaffe? Egal! Wir fahren einfach rauf und gehen los, und wir werden dann schon sehen, wie weit wir kommen.
Kurz nach 9 Uhr sind wir schon oben bei der Örtlichkeit „Bärenlacken“ (keine Lacke, Bär auch keiner), wo uns das Taxi absetzt. Zunächst geht es auf einem recht steinigen alten Almweg bis zur Hütte, die wir in ca. 35 min. (wie angeschrieben) erreichen. Wir gehen gleich weiter bis zur Legsteinalm, wo wir eine kurze Pause machen. Ich esse die Hälfte von meinem Weckerl, dann gehen wir weiter.
Das Gelände ist sehr unübersichtlich, der Weg aber gut markiert. Bei Nebel wäre es hier allerdings ziemlich mühsam, trotz der zusätzlichen Stangenmarkierung, die wohl für die Schitourengeher gedacht ist. Ich merke schon, daß wir deutlich langsamer sind als gedacht. Die angegebenen 2 Std. von der Hütte zum Gipfel schaffe ich nicht annähernd. Damit wird es auch etwas eng, das Taxi für die Rückfahrt um 16 Uhr zu erreichen. So bleibt leider auch kaum Zeit, die Blumenpracht zu genießen.
Was mich psychisch ein bissl fertig macht, ist die lange Querung unterhalb des Gipfels, die einen keine Höhe machen läßt. Aber irgendwann geht es dann doch wieder bergauf, und wir stehen kurz darauf beim Gipfelkreuz. Die Aussicht ist heute nicht so gut wie gestern, ziemlich diesig und es türmen sich bereits erste Wolken. Ich verzehre den Rest meines Weckerls, wir machen zwei Gipfelfotos, kurz ein bissl in die Runde schauen – und wieder runter.
Der Abstieg geht dann natürlich etwas flotter vonstatten, sodaß wir doch auf der Hütte noch eine halbe Stunde Zeit haben und eine Suppe essen können. Ich bin ziemlich müde, es war doch deutlich mehr, als gedacht – aber ich hab es geschafft! Darüber bin ich sehr froh! Die letzte halbe Stunde runter zur Einstiegstelle packen wir auch noch. Jetzt sind die Wolken sind viel mehr geworden bzw. kommt es ordentlich schwarz daher. Wir steigen noch trocken um in unser Auto, dann beginnt es zu wascheln – Glück gehabt!
Wir waren insgesamt 5 ½ Std. unterwegs, haben ca. 13,5 km und, mit einigen Gegensteigungen, ca. 780 Höhenmeter bewältigt. So lang und so hoch war ich heuer noch nie! Vielen Dank nochmals an Bernhard für den Tipp mit dem Taxi!
Na, das ist sich ja gut ausgegangen – aber eines ist sicher: Dürrenstein als Gipfel ein Erlebnis (meine Erfahrungsgehzeit von der Ybbstalerhütte – mindestens 2 1/2 Stunden, und das gut gegangen!). Wir haben uns unten zu viel Zeit gelassen, auch nach 9 Uhr beim Kartenpunkt Bärenlacken (die ÖK-Bezeichnungen sind mehrfach nicht ortsüblich oder haben sich erst aus der Karte allmählich eingebürgert), aber erst knapp nach 10 Uhr ab Hütte – wenn man nach dem alten Hütten(fahr!!!!)weg in die Hochmulde kommt, geht man zumindest bis unterhalb der Hütte gleich auf dem neuen Forstweg. Wir sind schon dort in den Steinritschen durch die fürchterliche Mondlandschaft aufgestiegen und haben dabei viel Zeit verloren. Mit Rast bei der köstlichen Legsteinquelle haben wir immerhin von der Ybbstalerhütte bis zum Gipfelkreuz etwas mehr als 3 Stunden gebraucht. Also seid ihr ohnehin super unterwegs gewesen – Gratulation zu der schönen Tour und zuletzt zum Wetterglück!
Ich hatte meinen Bericht ursprünglich länger, aber dazwischen einmal zu wenig gespeichert und Verbindung abgebrochen – die lange Geschichte wieder zusammenzustellen, war mir dann im Detail zu viel.
Aber dafür jetzt zu: Ringkogel als “Genusstour”!
LG BB
Danke, das “tröstet” mich jetzt ein bißchen. Also sind die 2 Stunden doch etwas zu kurz für Durchschnittsgeher. Der Hüttenfahrweg wird ja nicht mehr “gewartet”, da es einen anderen gibt. Der alte war sicher früher besser beinand. Jetzt ist er halt etwas mühsam zu gehen. Und der Weiterweg ist ja auch so, daß man nicht wirklich zügig ausschreiten kann.
Übrigens: ich schreib meine Berichte immer zuerst im Word und kopier sie dann (über den “T-Button”) erst in den Blog. So kann nicht so viel passieren, wenn was passiert!