Wanderreise nach Slowenien, Tag 3 (30.05.2011)
5. Juni 2011 von Eli
3. Tag: Pokljuka – Debela Pec.
Heute starten wir schon um 8 Uhr! Wir fahren mit dem Bus zunächst nach Bled und dann eine Bergstraße hinauf auf die Hochebene Pokljuka („Pokluka“, d.h. das J bleibt stumm). Pokljuka ist eine ca. 20 x 20 km große, flache Hochebene, bedeckt von dichtem Fichtenwald – erstklassiges, sehr langsam gewachsenes Holz, das sogar von Instrumenten-Bauern verwendet wird. Im Winter ein herrliches, gut gepflegtes Langlaufgebiet, auch ein Biathlon-Zentrum gibt es hier, in dem Weltcup-Rennen durchgeführt werden.
Wir verlassen kurz nach der Abzweigung zum Sporthotel (dessen Betriebsleiter Rado ist) die asphaltierte Straße und fahren noch ein paar Minuten auf einer Sandstraße (fest und breit genug für den Bus) bis zu einem kleinen Parkplatz mitten im Wald.
Von hier geht es nun zu Fuß zunächst auf einem wurzeligen Waldweg mittelsteil bergauf, später auf der Zufahrtsstraße zur Blejska Koča (Bleder Hütte, auf der Webseite auf Punkt “Beschreibung” gehen), einem Schotterweg. Weiter oben kommen wir immer mehr auf Almmatten mit herrlicher Flora – Enzian, Anemonen, Trollblumen, usw. – und eine Blume, die ich in Österreich noch nie gesehen habe: die Zwerg-Alpenrose.
Bei der Hütte machen wir kurz Pause, am Rückweg werden wir hier Mittag essen. Es geht nun auf Bergpfaden weiter bergauf, es sieht hier so ähnlich aus wie z.B. im Hochschwab. Das Gestein ist Kalk, mit den dafür typischen Erscheinungsformen. Immer schöner wird auch die Aussicht, je höher wir kommen. Steilere Abschnitte wechseln ab mit flacheren, wirklich anstrengend wird es aber nie.
Nach einem Sattel mit schönen Karren geht es wieder ein Stück flach unter einem Grat dahin und dann folgt der letzte Steilaufschwung zum Gipfel des Debela Pec („dicker Ofen“). Ein Kreuz gibt es hier nicht, aber ein Gipfelbuch. Und die Aussicht – ein Traum! Gegenüber, leider etwas von Wolken verdeckt, der Triglav! Davor bzw. darunter ein tief eingeschnittenes Tal, weiter hinten andere slowenische Berge, und bis nach Österreich sieht man, zur Hochalmspitze mit ihrem Gletscher.
Nach Osten zu folgen die Karawanken mit dem Hochstuhl und auf slowenischer Seite dem Grintovec. Auch im Süden gibt es Berge, nicht ganz so hoch, aber auch noch mit Schneeresten. Die anderen Namen hab ich mir nicht gemerkt, slowenisch ist mir halt nicht so geläufig . Macht aber nichts, traumhaft schön ist es trotzdem hier!
Nach einer Pause, die mit Schauen, Genießen, bissl was essen und trinken verbracht wird, macht sich die Gruppe langsam an den Abstieg. Am Sattel warten wir alle noch einmal zusammen – von hier weg geht eine kleine Gruppe mit Rado noch am Kamm nach Westen weiter, und erst viel weiter hinten hinunter zur Hütte. Ich bleibe diesmal bei der „gemäßigten“ Gruppe, bin von gestern noch etwas müde, und würde die anderen nur aufhalten in diesem Gelände. Bin auch so sehr zufrieden und glücklich, das hier erleben zu dürfen!
Gemütlich, von Foto-Pausen unterbrochen, steigen wir ab zur Hütte, wo schon eine köstliche, gehaltvolle Gerstensuppe auf uns wartet. Es dauert gar nicht so lange, und die andere Gruppe kommt auch schon herunter. Ein bißchen warten wir noch, die wollen ja schließlich auch noch was essen und trinken. Dann machen wir uns an den Abstieg hinunter zum Bus.
Oben war es recht angenehm von der Temperatur her, immerhin ist der Debela Pec 2014 m hoch. Unten ist es dann doch ziemlich warm. Zum Glück hat der Bus eine gute Kühlung, sodaß wir nicht lange schwitzen müssen. Wir statten noch dem Sporthotel einen kurzen Besuch ab, und trinken etwas. Rado erzählt ein bissl, was es hier für Möglichkeiten gibt, sowohl sommers wie winters. Dann fahren wir zurück über Bled zum Bohinjer See. Auch heute bleibt gerade noch Zeit zum Duschen, umziehen und ein bissl ausruhen, dann gibt’s Abendessen.
Gehzeit war heute 4:45 (2:30 bis zum Gipfel, 2:15 Abstieg), 700 hm und ca. 13 km.
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