Wanderreise nach Slowenien, Tag 2 (29.05.2011)
4. Juni 2011 von Eli
2. Tag: Mostnica-Klamm, Voje Wasserfall, Alm Uskovnica.
Um 9 Uhr geht es heute los – der Bus bringt uns ins Nachbardorf Stara Fužina (um uns ca. 2 km Fußmarsch auf Asphalt zu ersparen). Vor der Abfahrt ist Rado, unser einheimischer Wanderführer, zu uns gestoßen. Er spricht sehr gut Deutsch – und er hat ein sehr großes Wissen, das er großzügig zum Besten gibt.
Von Stara Fužina aus gehen wir zum Eingang der Mostnica-Klamm. Unterwegs erzählt Rado einiges über das Dorf und einzelne Gebäude. Später geht es dann über insgesamt 3 Brücken. Die erste ist die Teufelsbrücke. Dazu gibt es – natürlich – eine Sage:
Die Leute von Stara Fužina wollten eine Brücke über die Mostnica bauen. Aber jeden Morgen war sie wieder eingestürzt. Da bot ihnen der Teufel seine Hilfe an, unter der Bedingung, daß die erste Seele, die die Brücke überquert, ihm gehört. Die Bewohner stimmten zu und am nächsten Morgen war die Brücke wirklich fertig. Doch ein schlauer Bauer trieb als erstes einen Ziegenbock darüber! Der Teufel hatte sich wieder einmal hereinlegen lassen.
Der Fluß hat sich teilweise bis zu 20 m tief in das Gestein eingegraben und das in einer Breite von nur bis zu 1 Meter! Sehr eindrucksvoll, am Rand in die Tiefe zu schauen. Dann wieder kommt eine Strecke, wo er auf gleicher Höhe mit dem umliegenden Gelände verläuft und man über Steine unmittelbar ans bzw. ins Flußbett gehen kann.
Nach dem Ende der Klamm kommen wir zur Voje-Hütte, wo wir kurz Pause machen. Danach geht es über Wiesen weiter bis zum Talschluß, der vom Mostnica Slap (=Wasserfall), auch Wasserfall Šum genannt, gebildet wird. Es schäumt und tost und gischtet – eindrucksvoll!
Nach vielen Fotos und ausgiebigem Schauen gehen wir ein Stück wieder zurück bis zur Voje Alm, wo wir in der Almhütte Pause machen und mittagessen. Es gibt eine Steinpilzsuppe und Heidensterz (Heiden=Buchweizen). Zunächst wissen wir nicht so recht, was wir mit dem trockenen Sterz machen sollen – dann kommt jemand auf die Idee: in die Suppe hinein! Nachher gibt’s noch Kuchen.
Nach der Pause trennt sich die Gruppe: der größere Teil schließt sich Rado an, der uns hinauf auf die Alm Uskovnica führen wird. Der Rest geht mit Rosa direkt wieder zurück nach Stara Fužina und weiter zum Hotel. Wir anderen aber machen uns an den 400 hm langen, sehr steilen und etwas rutschigen Aufstieg. Einige sind davon ganz schön gefordert, ich kann mich ziemlich im Mittelfeld halten, obwohl das Tempo an der Obergrenze meiner Möglichkeiten liegt.
Oben warten wir dann zusammen, was mir Zeit gibt, zu verschnaufen. Der weitere Weg ist sehr schön, meist im Wald, fast eben – ein Wandergenuß. Dann kommen wir auf die Alm Uskovnica, mit etlichen Almhäusern – hier in Stein, nicht aus Holz wie bei uns meist. Wir besichtigen die hölzerne Almkapelle und genießen die Aussicht.
Der Abstieg verläuft dann zunächst auf einer Sandstraße, einige Kehren können wir auf einem Waldweg abkürzen, zuletzt geht es ziemlich steil und etwas rutschig hinunter, bis wir über eine Wiese Stara Fužina erreichen. Wir durchqueren das Dorf und müssen dann noch die knapp 2 km bis zum Hotel bewältigen.
Ich bin ziemlich müde, aber sehr zufrieden mit mir! 5:30 Gehzeit – das ist länger her, daß ich das zuletzt geschafft habe! 750 hm und 18 km können sich auch sehen lassen! Viel Zeit bleibt nicht mehr bis zum Abendessen, die Dusche tut jetzt sehr gut! Mit dem Wetter haben wir heute Glück gehabt, es war durchwegs sonnig und warm – am Schluß schon fast zu warm.
Ganz interessant und schöne Bilder – samt der Krainer Lilie, die hatten wir oft gesucht und lange Zeit nicht gefunden! Jetzt ist ja eine ideale Zeit zum Blumenschauen, zum Wandern müsste man schon höher hinauf.
Bin schon ganz neugierig auf deine nächsten Tage!
Grüße! BB
Vielen Dank für Dein Lob!! Freu mich, daß ich Dir Interessantes bieten kann! Die restlichen Berichte folgen morgen!
Ja leider, Wandern ist momentan (zumind. für mich) nicht drin – zu heiß, zu schwül – und für weiter oben (Rax z.B.) viel zu unsicher.
Ich hoffe, daß es bald etwas besser wird, ich muß dringend mähen – und danach muß es aber zwei, drei Tage trocken bleiben, damit ich dann rechen kann.