Über den Fadensteig auf den Schneeberg, 22.09.2010
23. September 2010 von Eli
Schon seit langem liegt noch ein Gutschein für eine Berg- oder Talfahrt mit dem Salamander auf meinem Tisch. Den muß ich heuer noch verbrauchen – was mach ich damit? Ahja, Fadensteig! Den bin ich schon seit ca. 30 Jahren nimmer gegangen. Und den Gutschein fürs Runterfahren verwenden.
Ausgangspunkt ist Losenheim bei Puchberg am Schneeberg. Da mir jedoch der Höhenunterschied von dort zu groß ist, lasse ich mich vom Salamander-Sessellift auf den Fadensattel schaukeln und erspare mir so ca. 350 hm (und das gratis, weil mit NÖ-Card bezahlt). Vorher war ich noch in Puchberg am Bahnhof und hab mir mein per Email bestelltes Ticket für die Talfahrt geholt. Das Auto bleibt dort, ich fahre mit dem Autobus nach Losenheim.
Es ist in der Früh noch sehr kalt, ich hab so etliches an und trotzdem ist mir kalt. Das ändert sich nach dem Aussteigen vom Sessellift recht bald, weil es geht sofort so richtig “zur Sache”, d.h. steil bergauf. Zunächst im Wald auf leicht gerölligem Pfad, sehr rutschig, weil noch taunass. Nach ca. einer halben Stunde kommt man unvermittelt aus dem Wald raus und steht vor der ersten Felspassage.
Hier ist nichts mehr rutschig, weil schon in der Sonne. Anregende, ganz leichte “Kraxelei” bringt mich höher, die Felsen hören vorerst auf, dafür ist ein steiler Schutthang zu überwinden. Der Weg ist aber in vielen Serpentinen gut angelegt und daher halbwegs bequem. Dann folgt die berühmte Querung nach rechts (im Winter sehr “haarig”, jetzt harmlos). Das gespannte Drahtseil ist wohl eher für den Winter gedacht, jetzt ist es nicht wirklich notwendig.
Dann folgt nochmal ein kurzer Abschnitt in den Felsen und dann ganz plötzlich – draußen aus dem Steig! Eine Wiese mit vielen kleinen Enzianen, wie gemacht für eine Pause. Die vor allem auch deshalb, weil die Fernsicht recht gut ist und man von hier so viel sieht, das ist einfach “unglaublich”. Von Rax über Schneealm, Hochschwab, wahrsch. Gesäuse, weiter Ötscher, Göller und der ganze Kamm bis zum Obersberg, Handlesberg, Eisenstein und Hohenstein, Muckenkogel, Hinteralm, Reisalm und Hochstaff, Unterberg, usw. usw.
Ich reiß mich dann aber doch los von diesem prachtvollen Anblick, es warten noch 350 hm auf mich, mäßig steil und gut gangbar. Der Weg endet bei der Fischerhütte, wo wetterbedingt sehr viel los ist. Ich habe aber Glück und bekomme sehr rasch was zu Essen und Trinken. Kurz nachher ist die Schlange bereits sehr lang.
Nach ausgiebiger Pause mache ich mich auf den Weg zur Bergstation des Salamander. Da ich den grobschottrigen Fahrweg von der Fischerhütte runter so gar nicht mag, gehe ich hinüber zum Klosterwappen, dem Gipfel des Schneebergs. Der Abstieg von dort ist zwar auch steil, aber viel besser gangbar wie drüben. Ich gebe jetzt ein bissl Gas, da ich nicht genau weiß, wie lange ich brauch und ja zeitgerecht zur Abfahrt des Zuges dort sein muß. Kurz vorm Damböckhaus stecke ich dann wieder zurück, es geht sich leicht aus.
Vom Damböckhaus nehme ich den rechts um den Waxriegel führenden Trampelpfad (das ist eine breite “Straße”, kein Pfad), letztes Mal bin ich ja links rum den Weg gegangen. Ich muß nicht mehr lange warten, bis ich wieder ins Tal ruckeln darf. Gehzeit: 2:40 bis zur Fischerhütte, 1:10 bis zur Bergstation, ca. 7,5 km und insgesamt (ein paar kl. Gegensteigungen oben) ca. 900 hm. Sehr zufrieden mit dem gut genützten Tag!
Eine herrliche Tour, und “ökonomisch” perfekt! Diese Tage könnte man nur auf den Gipfeln verbringen. Wir waren unterwegs nach Mariazell, Gipfelblicke von unten, am Ötscher jedes Steinchen zu erkennen, so klare Luft.
Eigentlich wollten wir in Annaberg das Ahornbankerl (am Ahornsteig, vom Gscheid nordwärts unter dem Ahornberg) aufsuchen und dort ein neues Bild von Annaberg mit Ötscher in Idealansicht aufnehmen. Stell dir vor, wir haben weder Steig noch Fotoplatz finden können! Eine neuere Forststraße mit dem Titel Ahornsteig, dann im Steilwald herumgekraxelt, zuletzt auf einer Kuhwiese, zwar mit schönem Kirchenblick, aber ohne Ötscher…
Zum Schluss haben wir nach Labung in Mariazell noch die Mooshuben besucht, liebliche Landschaft inmitten der hohen Berge, aber insgesamt war es “leider nur” eher eine Rundfahrt.
LG A&BB
Danke, ja war ein super Tag! Und gestern hab ich noch so einen gehabt – Bericht folgt heute!
Na sowas, Du hast den Steig nicht gefunden? Das Übel der Forststraßen! Schlimm ist das! Die Mooshuam kenn ich eh auch, ist ein schönes Fleckerl. Im Winter auch ganz nett zum langlaufen.
schön ist es auch , von der mooshuben – statt zurück zur halltalstraße – weiterzufahren (oder gehen, mehrere pilgerkreuze am wegrand ) , man kommt bei fallenstein heraus , bei GH stromminger damhirsch-zucht (chinesische hirsche..) und gutes essen usw.
HB
Gibts von der Mooshuben eine öffentliche Straße nach Fallenstein? Ich dachte, die Forststraße ist gesperrt? War viell. früher so? (in “meiner” Gußwerker Zeit, Ende der 90er Jahre)
Ich glaub, den aktuellen Stand zu wissen: Von der Mooshuben, wo (von Halltal und der “Mosshubenkaiserin” = Wirtin kommend) der asphaltierte Güterweg sich gabelt und es rechts zur Jausenstation Eibelbauer (und damit auf die Sauwand) geht, führt die Sandstraße über den Sattel hinweg und ziemlich steil und (bei meiner letzten Befahrung ausgewaschen) in den Freingraben hinunter. Dabei zweigt bei den Pilgerkreuzen links der alte Mariazellerweg = Erzherzog Johann Weg Richtung Schöneben ab (vorbei an den SiebenQuellen = mächtige Wasseraustritte auf Werfener Schichten unterhalb des Kalkstockes der Student). Kein Fahrverbot, glaub ich zu wissen! Unten im Graben geht die Sandstraße links bachaufwärts, am schön hergerichteten Geburtshaus der Heimatdichterin Marga (Magd?) Wölger vorbei, ebenfalls nach Schöneben – wohl eine alte Gemeindestraße und bis zum ehem. Gasthaus Schöneben frei befahrbar (die Fortsetzung nach Frein ist als Forststraße der ÖBF nicht für Autos zugelassen, Einheimische fahren schon zur Forstarbeit, eh klar). Von der Kreuzung talaus kommt man zur Abzweigung Richtung Gasthof Lechnerbauer und durch die phänomenale Felsenge (Namen gebend!) zum Fallenstein – links der zur Einkehr wie als Quartier gute Strohminger (vor Jahren bei Bearbeitung des Mariazeller Berglandes dort stationiert), rechts auf der Gußwerker Seite der Eder-Wirt (könnte auch schon anders heißen) mit dem Wappen an der Hauswand, weil dort eine hochstehende Person einmal genächtigt oder ? ein Kind auf der Reise nach Mariazell geboren hat (?).
Wichtig für den hinteren Freingraben (Abzweigung beim Eder) – bis Schöneben zwar holprig, aber frei zu befahren, gut für Königskögel, Fallenstein, Herrenboden und Tonion.
Im Winter schaut es aber tückischerweise so aus: Die Bundesforste räumen von Mooshuben her hinunter in den Freingraben und bis Schöneben (weil man dort wegen der Steilheit als Normalfahrer ohnehin hängen bliebe). Vom Fallenstein bis zum Gasthaus Lechnerbauer ist auch geräumt. Das Stückerl dazwischen bleibt ungeräumt, und daher kann eigentlich nicht bei Schneelage die Straße bis Schöneben benützen.
Die ÖBF sind da ganz findig im Erfinden von touristischen Behinderungen (Wintergatter, Fütterungen und was sonst noch gehen könnte), aber der Gußwerker Bürgermeister lehnt sich massiv dagegen auf (zumindest vor einiger Zeit beobachtet). So steht z. B. hinter Aschbach an der in die Rotsohl führenden Seitenstraße eine Forststraßen- und daher Verbotsschild der Staatsforste (sind ja privatisiert und gehören uns Staatsbürgern leider nicht mehr, wie es halt so üblich ist…), daneben eine Tafel der Gemeinde Gußwerk: “Diese Tafel gilt nicht, der Bürgermeister!”
Alles Öffentliche zu privatisieren ist auch ein guter Trick (= mieser Dreck), um die Öffentlichkeit auszusperren. Früher gab es noch viel mehr Gemeindestraßen, und wo man nicht aufpasst, werden diese plötzlich zu Forststraßen. Ich glaub auch nicht, dass man in jeden Graben unbegrenzt hineinfahren sollte können, aber was zu viel ist, ist zu viel… das Forstsgesetz von 1970 mit der prinzipiellen (und schon wieder durch Landesjagdgesetze, spez. Steiermark durchlöcherten) Wegefreiheit, gäbe es heute sicher nicht mehr. Super, dafür haben wir auch keine Vermögenssteuer, na so ein Glück, dafür muss ich für meine paar “Sparnetschn” eine Kapitalertragssteuer abbuchen lassen (fürs “Stiften” ist halt unser Bares “a weng z´weng”…)
So jetzt Schluss mit dem Seelenerguss! Grüße! BB
Hochinteressant! hab ich jetzt alles auf der Karte mitverfolgt. Du wirst recht haben, von Mooshuben runter in den Freingraben wird man fahren dürfen. Ich kenne die Straße von Fallenstein nach Schöneben, bin sie mehrfach gefahren (für Tonion, Königskögel und Proles).
Ich bin diese Straße einmal im Winter mit LL-Schi (noch lange keine BC-Schi!) raufgegangen! Dabei ist mir ein Schneeräumungsgerät irgendwo entgegengekommen – und hat natürlich eine “Wand” vor sich hergeschoben! Der Fahrer beutelte den Kopf “da kommst nicht weiter” – ich hab deutlich genickt “oh doch, ich KOMM da weiter!”. Er war nett, ist stehengeblieben, bis ich über den Wall drüber und hinter ihm war. Dahinter wars dann deutlich leichter. Ich glaube mich zu erinnern, daß bei meiner Rückfahrt bis ganz runter geräumt war. Das ist allerdings schon ca. 15 Jahre her!
@ BB , Eli
ihr wißt eh alles, hätte es mir denken können !
eva und ich fahren immer wieder diese strecke, da in der mooshuben eine jugendfreundin von eva gelebt hat, auch im winter, aber -wie BB sehr richtig bemekt hat- sehr sehr vorsichtig……….gottseidank ABS …..
im freingraben hat der bruder von eva ein zweithaus gehabt
richtung Frein : wurden mal bei der durchfahrt von einer grundbesitzerin “erwischt”, hat ganz schön geschimpft, kennzeichen ” W “,in edlem jagdgewand, mit chauffeur und gewör in der hand……….
aus vorsicht : kein kommentar, aber abgesehen vom ” W ” waren wir natürlich im unrecht, das ist schon klar
ja, BB, ich kann deinen ärger (s.o.) gut verstehen
HB
Naja, alles kenn ich beileibe nicht. Aber da ich öfter in Gußwerk bzw. Gleißnerhof – Frau Stöger – auf Urlaub war, kenn ich mich doch ein bissl aus dort.