Nockberge: Predigerstuhl vom Erlacherhaus, 14.09.2010
17. September 2010 von Eli
Heute haben wir eine größere Tour vor. Zunächst jedoch müssen wir zum Ausgangspunkt fahren, dem Erlacherhaus. Von Bad Kleinkirchheim hinunter nach Radenthein, dort rechts wieder hinauf nach Kaning, und weiter auf einer sehr schmalen Asphalt-, später Sandstraße weit hinein in das Langalmtal bis hinauf zum Erlacherhaus im Talschluß.
Von dort gehen wir ein kurzes Stück die Zufahrtsstraße zurück, dann links hinauf, zunächst auf breitem Weg, später einem Pfad bis unterhalb der Oswalder Bockhütte. Bei einer Wegkreuzung links weiter, über den Arkersattel zur Erlacher Bockhütte (beide einfach bewirtschaftet).
Bock hat übrigens nichts mit einem männlichen Schaf zu tun, sondern kommt von Pochen – die Gegend war früher Bergbaugebiet! Abraumhalden kann man jetzt noch erkennen, Betrieb ist dort schon lange keiner mehr.
Von der Erlacher Bockhütte gehen wir weiter hinauf Richtung Erlacher Bockscharte (von dort ginge es weiter auf den Pfannock, den wir für morgen vorhaben), kurz vorher jedoch links weg und in einem großen Linksbogen, teilweise steil, hinauf auf die Höhe. Der Predigerstuhl ist sozusagen das “Dach” der Zunderwand.
Diese ist insofern interessant, als sie von einem quer durch die Nockberge verlaufenden Kalkband gebildet wird, während ansonsten kristallines Gestein (auch “Urgestein” genannt) vorherrscht. Man merkt es einerseits an der sehr hellen Farbe des Gesteins – Kristallin ist viel dünkler – andererseits daran, daß es solche senkrechten Wände wie die Zunderwand sonst hier nicht gibt.
Nach einer kurzen Pause mit Stärkung für mich gehen wir weiter, immer oberhalb der Abbrüche entlang bis zu einer Scharte mit Wegkreuzung. Von hier könnte man sehr steil und schottrig direkt bergab Richtung Erlacherhaus gehen. Wir wollen es aber bequemer haben und wählen den flacheren Weg über den Nassbodensee, den wir von einer Besteigung des Gr. Rosennock schon kennen.
Tja, aber so kann man sich täuschen – von bequem ist bei dem Steig keine Rede. Zunächst einmal quert er einen sehr steilen Hang auf einem schmalen Pfad, gespickt mit ein paar “Kletterstellen”. Dann geht’s kurz steil hinunter und dann weiter sehr verwinkelt und immer wieder über große Blockhalden – da plage ich mich sehr! Die Stöcke nutzen da nichts und Gleichgewicht hab ich auch keines. Irgendwie komme ich aber dann doch über alles drüber und endlich ist der Nassbodensee erreicht.
Aber was ist das denn? Der ist ja fast leer! Hat es denn so wenig geregnet hier? Nur mehr eine Lacke finden wir vor. Und das komische “Trum”, das früher aus dem See herausragte und von uns “Nessy” getauft wurde, ist jetzt ganz heraussen. Was es sein soll, weiß ich aber noch immer nicht.
Wir gehen weiter hinunter zur Feldhütte. Es zieht sich ziemlich, ich bin nicht wirklich körperlich müde, aber geistig. Und mein Knie macht sich auch ganz leise bemerkbar. Aber jeder Weg hat einmal ein Ende und dafür beginnt ein neuer – die Almstraße, die uns von der Feldhütte zurück zum Erlacherhaus bringt.
Nachdem wir uns die Schuhe umgezogen haben, vergönnen wir uns noch jeder einen Kaiserschmarrn mit Apfelmus! Haben wir uns redlich verdient! Wir waren 4:10 unterwegs, diesmal waren es immerhin 10 km und 625 Höhenmeter. Wettermäßig wars heute deutlich besser, mehr Sonne und wärmer, im Lauf des Tages allerdings immer mehr Wolken.
Hygiene und Sauberkeit sind immer von Bedeutung. Mir fällt es schwer zu begreifen, wenn dies keine Rolle spielt.
Dankeschön für diesen tollen Beitrag!