Wiener Mariazellerweg (06) in kleinen Dosen – 1. Akt “Gatsch oder Asphalt”, 03.06.2010
4. Juni 2010 von Eli
Heute nun die Fortsetzung, von Heiligenkreuz nach Hafnerberg. Günter begleitet mich, dafür läßt uns der Regen “im Stich”. Nicht, daß uns das so unangenehm wäre. Die Folgen des Regens der letzten Tage machen uns ohnehin genug zu schaffen – Gatsch, Gatsch, Gatsch.
Mit dem “Anrufsammeltaxi Helenental” fahren wir von Baden nach Heiligenkreuz. Zunächst geht es über eine lange Stiege die beiden Straßenkehren bergauf abkürzend, dann im Wald – und im Gatsch – parallel zur Bundesstraße 11, bis wir diese überqueren und wieder im Wald (und natürlich im Gatsch) nach Mayerling wandern. Kurz vorher kommen wir zurück zur Straße und es folgt ein langes Asphaltstück Richtung Maria Raisenmarkt. Kurze Unterbrechung bietet nur ein gekiester Weg.
Aus dem Ort heraus wenden wir uns nun dem Peilstein zu. Eigentlich würde der 06er “untenrum” nach Holzschlag und dann direkt nach Hafnerberg führen, ich möchte aber im Peilsteinhaus mittagessen. Es geht nun bergauf – natürlich wieder im Gatsch. Bei der Arnsteinnadel, einem Felsturm, der früher gerne beklettert wurde, machen wir kurz Pause. Die Nadel ist so porös, daß es seit etlichen Jahren verboten ist, dort zu klettern. Wird wohl seine Berechtigung haben.
Weiter geht es bergauf, quert die Zufahrtsstraße zur Siedlung Holzschlag, und dann wird es bald flacher und wir sind beim Peilsteinhaus angekommen. Wettermäßig wars ja heute deutlich besser, allerdings ein steter Wechsel zwischen windig und Sonne. Wir bleiben trotzdem draußen und genießen beide Schwammerlsauce mit Knödel.
Am Weiterweg weichen wir wieder ab von der Originalroute – über Holzschlag zum heutigen Ziel wäre ein bissl zu kurz. Wir wenden uns daher nach Südwesten und steigen hinunter in das Tal des Nöstachbaches, nach Neuhaus. Steigen ist nicht ganz der richtige Ausdruck, im Gatsch rutschen triffts besser. Nach einem schönen Blick auf das über dem Dorf liegende Schloß Neuhaus gehen wir kurz durch den Ort, dann links hinauf zu einem blau markierten Weg, der vom Triestingtal nach Hafnerberg führt.
Ein kurzes Stück auf einer Forststraße, dann wieder im Wald und – erraten – im Gatsch. Erst bei einem Pferdehof kommen wir auf Asphalt, der uns dann zum heutigen Ziel bringt. In der Wiese am Rand können wir den ärgsten Dreck wieder von den Schuhen streifen. Unterwegs habe ich mein “Privattaxi” angerufen – und es steht schon abfahrbereit am vereinbarten Treffpunkt. (Beim ehemaligen Gasthof zum Kl. Semmering, den es nicht mehr gibt! Das GH ist seit Sept. 2009 geschlossen, es gibt aber visavis einen Gasthof).
Fazit: nicht die reine Freude war das heute, aber wir haben uns durchgekämpft. Gehzeit 4 ¼ Std., 16,5 km, 685 Höhenmeter. Bald folgt die dritte Etappe, nach Kaumberg. Dann wird wohl länger Pause sein, weil die nächste deutlich länger ist. Da muß erst mehr Kondi her und das Zehenproblem in den Griff bekommen sein.
Fotos von Günter Berhart
Die Gatsch-Partie kann ich dir nachfühlen! So eine lange Regenzeit und vor allem eine so intensive wirkt noch einige Tage nach. Heute bin ich beim Spaziergang mit Chacky ebenfalls fast versunken, besonders dort, wo Kühe weiden, die den Grund noch tiefer machen.
Übrigens kein Spaß für´s Wohlbefinden – Temperatursprung um 15 Grad womöglich. Wir haben uns beim Urlaub allerdings zum Glück aufs schönere Wetter vorbereiten können.
Und wie geht es weiter mit der Mariazelltour?
LG Anni & Bernhard
Guten Morgen!
Auch die 3. Etappe war ja teilw. sehr gatschig, aber da waren mehr Forststraßen.
Vorläufig ist jetzt mal Pause, nächste zwei Etappen sind von Kaumberg aufs Kieneck, wahrsch. dort schlafen, und am nächsten Tag Unterberg – Rohr – Kalte Kuchl. Von dort muß ich mich wieder holen lassen, weil da gibts nix öffentliches. Und dann folgen noch drei Etappen, leider mit mehrfach sehr langen (6 km) Asphaltstrecken.
Wann ich das mach, weiß ich noch nicht, hab da aber keinerlei Druck. Wie’s kommt, so kommts.