Ausflug nach Kärnten 12./13.7.2009
15. Juli 2009 von Eli
Ich hatte am 10. und 11. “halbberuflich” in Kärnten zu tun, und zwar in der Nähe von Ferlach. Wenn ich schon so weit fahre, dann bleibe ich zwei Tage länger und mache ein oder zwei Wanderungen, hatte ich beschlossen.Im GT fand ich einen ortskundigen Mitgeher, mit dem ich gut harmonierte und viel Hetz hatte.
Meine Pläne waren eine Wanderung zur Klagenfurter Hütte und eine zur Koschutahütte. Von letzterer riet mir Sepp ab, weil unlohnend. Ersterer Vorschlag fand seinen Gefallen, allerdings von woanders als ich es geplant hatte – dafür von dort noch ein Stückl weiter.
Er und sein Freund Toni holten mich in Kirschentheuer vom Gasthof Ratz, wo ich wohnte, um 7:30 ab. So zeitig deshalb, weil später kein Parkplatz mehr am Ausgangspunkt zu bekommen wäre – immerhin war es Sonntag. Tatsächlich, der Parkplatz am Ende der Straße im Bärental (jawohl, das bekannte!) war schon ziemlich voll.
Zunächst ging es über eine etwas grausliche, ganz neue Forststraße in 1 ½ Std. hinauf zur Klagenfurter Hütte. Man hätte auch den ziemlich steilen Fußweg gehen können, aber mir war ausnahmsweise die viel flachere Straße recht. Schon am Weg zur Hütte begeisterten mich die hohen schroffen Kalkberge der Karawanken – der Hochstuhl z.B., auf den auch ein Klettersteig führt, oder die Klagenfurter Spitze. Andere sind etwas “grasiger”, da gibt es einen Weinasch mit einem riesigen Kar, oder eine Bärentaler Kotschna.
Bei der Hütte machten wir kurz Rast, Toni mochte nicht mehr weitergehen, er blieb bei der Hütte. Sepp und ich wanderten jedoch weiter zum Bielschitza-Sattel. Ein steilerer, schottriger Weg mit einer kurzen, ganz leichten Kletterstelle in der Mitte, kein Problem. Oben am Sattel steht man direkt an der österreichisch-slowenischen Grenze - und hat eine traumhafte Aussicht!
Wir gehen noch Stück weiter am Rand der “Gamsgrube” entlang und machen dann auf einem schönen Platzerl eine Rast. Nachher ein bissl mühsam durch Latschen auf die andere Seite der Grube und ein paar Höhenmeter hinunter ins Vertatschakar. Zurück zur Hütte nehmen wir den gleichen Weg wie hinauf zum Sattel. Nach ausgiebiger Mittagspause wieder über die Forststraße zurück zum Auto.
Die Wanderung hat mir sehr gut gefallen, die hellen Kalkberge sind schon etwas eindrucksvolles! Sepp hat mir auch viele Berge benennen können, was mich immer sehr interessiert. Und viele interessante oder lustige Gschichtln gabs auch.
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Am Montag war schon Heimreise-Tag für mich, daher wollte ich keine große Tour mehr machen. Sepp schlug vor, auf die Nordseite von Klagenfurt zu fahren und auf den Ulrichsberg zu gehen. Ca. 500 Höhenmeter, das sollte nicht zu viel sein für den Vormittag. Der Ulrichsberg ist einer der vier heiligen Berge, die im Zuge des Vierbergemarsches überschritten werden.
Von der Ortschaft Dellach/Karnburg aus gingen wir gleich ziemlich steil hinauf. Großteils durch Wald, was angenehm war, weil es an diesem Tag sehr warm wurde. Am Schluß hätten wir über eine flachere Straße zum Gipfel gehen können, ich wollte es aber wissen und wir gingen den steilen Weg. Der war recht interessant, durch viele oberirdische Wurzeln fast wie eine Stiege, mit vielen ganz kleinen Serpentinen letztlich nicht so arg, wie es zunächst aussah.
Nach 1 ¼ Std. waren wir oben – ein riesiges Kreuz und eine Art offene Kirche stehen am Gipfel, eine Gedenkstätte für im Krieg gefallene Soldaten. Wir machen lange Pause und Sepp erklärt mir wieder die Aussicht. Wir sehen hinüber in die Region, in der wir gestern unterwegs waren. Leider ist es ziemlich diesig, sodaß Fotos nicht besonders gut werden.
In gut einer Stunde waren wir wieder unten bei den Autos, Sepp “eskortierte” mich noch bis zur Bundesstraße Richtung Norden, dann verabschiedeten wir uns, nicht ohne ausgemacht zu haben, daß ich nächstes Jahr wieder für ein paar Wandertage nach Kärnten komme! Über Neumarkt, Judenburg und die Semmering-Schnellstraße war ich in knapp 3 Stunden wieder daheim.
Unsere Kärntenurlaube sind jetzt schon ganz schön lang her, und wir haben beschlossen, wieder einmal länger dorthin zu fahren. Bei der Klagenfurter Hütte (ich war einmal allein am Hochstuhl, wie auch auf dem Mittagskogel, was mir heute noch eine schlechte familiäre Nachrede einträgt, aber die Kinder konnten halt nicht allein im Urlaubsquartier bleiben…) haben wir mit unserer Irene, wie sie so 10 bis 12 war, die Kosiak (Geißberg, ich hoff es stimmt so) bestiegen. Lockmittel – so wie man den Eseln ein Grasbüschel auf einer Stange vors Maul hält, um sie zum Laufen zu bringen – das Speckbrot auf der Hütte. Hat aber nicht lange angehalten, dieses Mittel.
Später, als Andreas schon nicht mehr dabei war und nur Hannes und Irene, die dann schon bei unserer Urlaubsfamilie am Keutschacher See bleiben konnten, haben wir auch allerhand zusammen unternommen, wie bei uns doch überwiegend üblich – einmal eine herrliche Fjordwanderung am türkisblauen Weißensee entlang mit Bad dazwischen im 25 Grad warmem (!) Wasser und Rückfahrt mit dem Schiff. Schöne Erinnerungen, die eigentlich aufgefrischt werden sollten. Aber bei uns ist als nächstes Lungau und vorher München angesagt. LG ABB
Ja, Kärnten ist wirklich schön! Ich war bisher ja nur in den Nockbergen, sonst kannte ich noch gar nichts. Werde aber sicher wieder in die Gegend fahren, wo ich jetzt war. Hochstuhl wär reizvoll, v.a. der KS – nur der Abstieg nach drüben in das Kar hält mich ab davon. Mittagskogel hab ich auch am Plan – von dem steht sogar ein Foto auf meinem Schreibtisch – gewidmet von Joe Pachler, Ex-Box-Europameister! Ein Bekannter von meinem Mann, er leitet das Heeres-Sportzentrum in Faak am See. Das Bild hat er mir 2003 geschenkt, wie wir ein paar Tage dort waren (bei durchgehend Regenwetter, daher keine Wanderungen).
Wünsch Euch einen schönen Urlaub! Lungau muß ich auch mal fahren, da war ich nur im Winter einmal – langlaufen in Mauterndorf!
@ eli
Hab gerade deinen Bericht nocheinmal gelesen – mir hat es nach dem Bielschitzasattel am besten gefallen, es ist von dort auch nicht mehr zu weit bis auf den Hochstuhl. Aber den Sattelaufstieg über diese gigantischen Schutthalden hab ich in schlechteste Erinnerung, überaus anstrengend. Denn hinauf musst fast laufen, weil der Schotter immer nachgibt, und bergab könnte es am besten funktionieren, im feineren Schutt hinabzuspringen, schon öfters (als Junger !) probiert, bei unseren Gesäusetouren, aber streng für Knie und Schenkelmuskeln. Außerdem kann´s einem dabei fürchterlich aufstellen, unerwünscht in meinem Alter, denn da kann ein Unfall glatt das “aus” fürs Wandern und Bergsteigen bedeuten!
Grüße! BB
Genau das ist der Grund, warum ich (leider) nicht auf den Hochstuhl gehe – weil ich drüben nicht runterkomm! Im Schotter abfahren hab ich nie gekonnt und will es auch nicht probieren. Wie Du richtig sagst, Knie – und einen unerwünschten “Abflug” würde ich sicher auch machen. Nein, nein, das lassen wir lieber sein!