Hohe Wand – Runter und rauf und runter und rauf – 19.04.2009
22. April 2009 von Eli
Da ich vor allem das steil-und-rutschig-und-schottrig-bergab-gehen üben muß und nebenbei Höhenmeter-gierig bin, fuhr ich am Sonntag auf die Hohe Wand. Hinauf deshalb, weil ich nachher bei den Paraglidern beim GH Postl vorbeischauen wollte.
Kurz nach der Mautstelle stand ein solcher mit gepacktem Riesen-Rucksack an der Straße und wollte raufgeführt werden. Ha, den hab ich eh gebraucht! Also rein mit ihm und Löcher in den Bauch gefragt! Ich hab nämlich einen Gutschein für einen Tandemflug bekommen (voriges Jahr zum 50er) und bin mir noch nicht sicher, ob ich mich das trau. Das, was der Bursche mir erzählt, klingt aber vielversprechend!
Ich lud ihn beim Postl ab und fuhr dann weiter zur Kl. Kanzel, wo sich ein großer Parkplatz und ein Gasthaus befinden. Von dort geht’s leicht bergauf und bergab bis zu den Wänden. Dann steil hinunter auf einem “normalen” Weg zum blaumarkierten Grafenbergweg (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Steig, einer Kletterroute im 3. Grad, die ich auch schon mehrfach gegangen bin). Unten angekommen, querte ich ziemlich lange auf guten Wegen bis zum Beginn des Springlessteiges.
Das ist ein ganz leichter Klettersteig (eigentlich zu hochtrabend die Bezeichnung). Einige Passagen mit Drahtseilen gesichert und eine kl. Leiter – das wars auch schon. Ich bin allerdings schon ziemlich hungrig und plage mich daher etwas. Gleich oberhalb vom Ausstieg steht aber – welch Glück! – das Hubertushaus. Hier stärke ich mich nun und ruhe etwas aus.
Dann geht es oben immer an den Wänden entlang, mit herrlicher Aussicht auf die Dörfer der “Neuen Welt” zur Wilhelm-Eichert-Hütte, die ich zunächst aber rechts liegen lasse, um wieder auf dem Grafenbergsteig abzusteigen. Diesmal quere ich nur kurz gleich unterhalb der Felsen auf dem “Wandfußsteig” (einem schmalen Pfaderl, das fast die gesamten Breite der Hohen Wand entlangläuft und die Zustiege zu den Kletterrouten vermittelt), bis ich zum Einstieg des “Zahmen Pechersteigleins” komme.
Sehr steil, oft recht rutschig, hie und da kurze ganz leichte Kletterstellen. Recht bald ist man jedoch aus den Felsen heraus, der Rest ist nicht reizvoll. Statt dessen kann man ein paar Minuten nach rechts queren und kommt zum oberen Appelsteig, der sehr nett und ganz leicht über einen blockigen Grat nach oben führt. Der untere Teil dieses Steiges ist Kletterei, die ich mich allein und ungesichert nicht trauen würde.
Bin allerdings jetzt schon etwas müde und so zieht es sich ein bißchen, bis ich endlich wenige Minuten von der Eicherthütte entfernt wieder oben angekommen bin. Eine Pause und eine Mehlspeise (und natürlich einen ½ l Getränk) hab ich mir jetzt verdient. Was noch auf mich wartet, ist eine gute halbe Stunde Marsch zum Auto.
Ich fahre dann nochmal zum Postl, weil ich hoffe, den Tandem-Piloten zu treffen, der mir empfohlen wurde, der ist aber nicht da. Macht nichts, hat ja noch Zeit. Dafür treffe ich einen Bekannten aus dem Forum, der mit seiner Begleitung gleich das ganze Wochenende dort verbracht hat. Wir plaudern noch recht lange, dann ist aber doch Heimreise angesagt.
Im Ganzen war ich (ohne längere Pausen) 4 ¾ Std. unterwegs und habe 710 Höhenmeter angesammelt. Seit Beginn des Jahres sinds jetzt bereits fast 11000! Damit kann ich schon sehr zufrieden sein! Wettermäßig wars ganz brauchbar, eher kühl, teilw. ziemlich windig, Sonne und Wolken, aber trocken.
Hallo Eli !
Das liest sich ja wie das Who-is-who der Hohen Wand (Steigleinmäßig).
Dein doppeltes Gespenst ist eindeutig ein gähnender alter Bär mit Riesenmaul und -nasenlöchern
Wir sind vor Jahren – schon mit Bernie – sehr schön raufgegangen. Ich hab gerade extra in der Karte gesehen, aber ich komm nicht drauf. Ich kann mich an einen steilen laubigen Weg rauf erinnern (keine Kletterei) und dann kam ein kurzes Stück nach links die Hütte. Oben bei der Hütte gab´s eine Hutsche…
Ich fürchte das ist wieder eine typisch-unbrauchbare Allerweltsbeschreibung.
LG Andreas
Naja – auf der HW gibts um die 1000 Steige – alle Kletterrouten mitgerechnet! *ggg* Es gibt erstaunlicherweise auch einige ganz “normale” Wege, halt eher steil. Z.B. den Straßenbahnerweg, der beim Hochkogelhaus rauskommt. Oder ganz rechts die Brünnlries. Deiner Beschreibung nach kann ich nicht zuordnen, welchen Weg Ihr gegangen seid. Aber das macht ja nichts. Könnte es ganz am östlichen Rand gewesen sein, zum Herrgottschnitzerhaus? Hutschen gibts glaub ich, bei fast jedem Haus oben.
Ja, eventuell der Straßenbahnerweg. Wenn ich vorort bin, weiß ich´s bestimmt wieder, aber damals hatte ich eine andere Karte und auf der F&B-Karte erkenn ich´s nicht wieder.
Stollhof sagt mir was und dann links davon und ganz bestimmt auch links von der Mautstraße…
mhm – das klingt sehr nach Straßenbahner. Weil in der Gegend gibts außer dem Grafenbergweg keinen normalen Wanderweg. Und der geht vom Seiser Toni (Grünbach) aus.
Hallo!
Es gibt sehr viele Parallelen in unseren Websites. Interessant für mich ist auch, dass Du, obwohl jünger als ich und klettertechnisch sicher besser, im Gegensatz zu Anderen, die 2er Stelle des Appelsteiges ebenfalls nicht unterschätzt!
m.v.l.g. Peter
Servus Peter!
Einen Zweier geh ich nicht seilfrei, dazu bin ich zu feig. Schon gar nicht allein bzw. wenn ich die Stelle nicht kenne.
Bezüglich Parallelen: Deine Website schau ich mir dann gleich an!
Nachsatz zum Schluß meines Berichts: mit heute (wieder HW, aber von hinten, Scheuchenstein) habe ich bereits 29.000 hm – das Ziel 40t rückt in greifbare Nähe.
Ja, Eli, ich denk mir schon, was du unterwegs bist – aber das du im heurigen Jahr umgerechnet 5 Achttausender vorhast, kann einem wirklich imponieren! Also frisch auf zur nächsten Tour, und möglichst zeitig nach dem Motto meines Peregrin-Vaters: “Auf Buam, in der Frua ist guat mahn”, er hat in den 1940er Jahren wirklich noch bei den Bauern gemäht, wo nebeneinander ein Dutzend Mäher im Takt die Sensen geschwungen haben, bis die Wiese gelegen ist, wo heute der Mähtrak im Husch drüberfährt. So ändern sich eben die Zeiten, und in der gerade besinnlichen Minute schau ich in mein Tourenbuch und denk mir – bumm, das war ganz schön lang.. (und gar nicht so lang her). Immerhin bis ich voriges Jahr (oder doch schon vorvoriges ?) nach dem Genießerurlaub allein von Seewiesen auf den Hochschwab und retour, so ein Hatscher, aber mit herrlichem Steinbockblick, und nicht zu schnell, sondern dosiert, sozusagen das LeistungEKG im Hinterkopf. Vielleicht sollte ich doch heuer noch so einen Sauser unternehmen, könnte der Dürrenstein sein, durch den Taglesgraben und retour… LG BB
Korr.: … aber dass du …. , alter Schulmeister BB !
Tja – eigentlich liebäugel ich ja sogar schon mit 45t – aber schaumamal. Sept. und Okt. sind eher fürs Laufen reserviert (nachdem ich im Frühjahr nur 1 Lauf gemacht hab, statt wie geplant so 6 oder 7).
Hochschwab ist auch schon lang ein Wunsch von mir – war übrigens meine allererste “richtige” (d.h. mit Hüttenübernachtung) Bergtour mit 11 Jahren! Nur vor der Jagdsperre im Bereich Sonnschien-/Häuselalm geht sich das nimmer aus. Wird wohl 2010 werden. Da stehen die Berge auch noch.
Und Dürrenstein ist eine Nummer zu groß, wegen dem Höhenunterschied.