Die Taschelbacher Post – und die Froschmilch
17. December 2009 von Dr Juno
Es hat im Fernsehen einen berühmten Film gegeben, wo der Mayer Fritz (Taschelbach 9) dem Nachbarn, dem Frosch Hans (Taschelbach 10 glaub ich, jedenfalls 2 Minuten zu Fuß) zum Geburtstag (es war dem Hr. Frosch sein letzter oder vorletzter) gratulieren wollte, und ein Billet geschickt hat.
In Wien neue riesige Verteiler-Stelle, daher: Billet von Taschelbach nach Lunz, in immer größer werdenden Lastwägen etappenweise nach Wien, dort gigantische Verteileranlage, in immer kleiner werdenden Lastwägen dann etappenweise zurück nach Lunz, der Egger Ernstl (Kapellmeister zu Lackenhof, Malermeister, und was weiß ich noch alles….) legt das Post-Konvolut in den Laderaum seines gelben Dienst-Luxuswagens (die Post bringt allen was, zumindest an Schnupfen), man sieht ihn durch eine immer winterlicher werdende Landschaft – und zum Schluß dann im Tiefschnee – vor das Haus der Familie Frosch Senior und Junior (hatten früher Kühe, daher hatte die Volksschule in Neuhaus die einzigen Schüler Österreichs, die von FROSCHMILCH lebten) vorfahren, und dem Hans – Gott hab ihn seelig – feierlich das Gratulationsbillet überreichen …….
Soweit ich mich erinnern kann, einen Tag zu spät, so ist der Fritz beim Geburtstag der Minerl, der Frau vom Hans, zu Fuß gratulieren gegangen.
Vivat Taschelbach!
Also das gehört ja zu den kuriosesten Geschichten, die mir jemals untergekommen sind!
Da lob ich mir das Internet(t) – wenn ich meinen Nachbarn Wolfi nicht erreichen kann, schick ich ihm ein Mail, das sieht er eher als er mein Rufen hört…
Froschmilch – nur so können die Taschelbacherlein die rauen Jahreszeiten überstehen! Gibt´s überhaupt noch Kinder in TB, solche welche schulpflichtig sind?
Eine Anregung – du solltest wirklich solche Taschelbacher Dorfgeschichten verewigen. Dazu gehört dann vielleicht auch die Begebenheit, als ein “Stadterer” vom Steinhaufen eines alten Stadelfundaments auf die Befestigungen der Steirer gegen die Napoleonischen Krieger gekommen ist.
Interessant wären auch die Verhältnisse, als irgendwo bei euch (wie in Mitterbach) die Russenzone an die der Engländer gestoßen ist. Bald gibt es nämlich niemanden mehr, der sich an diese Zeiten erinnert.
Mein Freund Werner hat für sein neues Buch schon weit über 100 Tonbandinterviews, und die Partner dieser Gespräche sind bereits viel weniger geworden.
Zum Schaufeln gibt es noch fast nix, oder doch?
Alles Gute und noch im Innendienst? BB
Was der Herr Papa nicht weiß – der Mail-Server steht in Linz, also wenn er dem Wolfi ein Mail schickt, dann flutschen die Elektronen-Impulse / Lichtwellen (?) durch immer dickere Leitungen bis ins nahegelegene Linz und retour.
Jetzt überleg´ ich mir ernsthaft, ob wir unseren Schwiegereltern eine Weihnachtskarte über die Straße bringen, vor allem bei der aktuellen Schneelage . Froschmilch gibt´s dort aber leider keine…
LG Andreas