Ein Krimi aus dem Alltag…

9. Dezember 2008 – 21:10

oder … Das Geheimnis der verschollenen Bilder
Als ich vor einiger Zeit geschrieben habe, dass meine Bilder gestohlen worden sind, war das der Anfang einer Odyssee, um herauszufinden, was damit geschehen ist.
Vorweg: Meine Cousine hat im September letzten Jahres ein Fitness-Studio in Wr. Neustadt eröffnet. Ich hatte nie viel Kontakt zu ihr, aber unsere gemeinsame Tante schon. Sie hat mir das mit dem Studio erzählt und vorgeschlagen, meine Bilder dort auszustellen. Ich war zunächst begeistert und habe um die 40 Bilder aufgehängt.
Und dann fings an. Ich hörte nichts mehr von meiner Cousine, konnte sie nicht erreichen. Ich war ziemlich ang’fressen, weil sie sich auf nichts gemeldet hat.
Meine Tante fand immer einen Grund, sie in Schutz zu nehmen.
Im August erfuhr ich durch Zufall von meiner Tante, dass meine Cousine das Studio schließen musste.
Ich war sofort alarmiert wegen meiner Bilder, konnte sie aber weiter nicht erreichen.
Und dann rief meine Tante an und sagte mir das mit den gestohlenen Bildern.
Für mich brach eine Welt zusammen.
Und dann, eine halbe Woche später, ein erneuter Anruf, die Bilder wären wieder da. Der mit der Exekution betraute Anwalt hätte veranlasst, dass ausgemalt werden soll und dass die Bilder samt einigen Sachen meiner Cousine in den Keller geräumt wurden. Außerdem würde jemand alle Bilder kaufen wollen.
O. k. Zunächst mal alles gut. Bis mir dann einfiel, dass meine Cousine ja eigentlich bis Ende Dez. den Mietvertrag hat. Weshalb sollte der Anwalt veranlassen, dass ausgemalt wird?
Also: Anruf beim Anwalt. Der hatte keine Ahnung, dass es die Bilder überhaupt gibt.
Eine bange Zeit, als ich befürchtete, die Bilder wären versteigert worden, war damit zum Glück vorbei.
Es gab noch viele derartige Ungereimtheiten. Außerdem wusste ich nicht mehr, was ich glauben sollte, denn jeder sagte was anderes. Irgendwer log, und ich wusste nicht wer und weshalb.
Schließlich kümmerte es mich hauptsächlich, wer das war, der angeblich alle Bilder kaufen wollte.
Meine Tante wollte mir zunächst vehement keine Nummer geben, sagte, sie hätte keine. Das hat sie allerdings auch schon mal von meiner Cousine behauptet und dann stellte sich heraus, sie hatte wohl eine Nummer, sie hatte ihr bloß versprochen, sie mir nicht zu geben.
Irgendwann machte ich ordentlich Stunk, dass ich mit diesem Jemand sprechen möchte.
Siehe da, tags darauf wurde ich von dieser Jemandin angerufen. Sie hätte ein SMS von meiner Tante gekriegt (die ja keine Nummer hatte!!!).
Die Erklärung hierfür war wieder von mehreren Seiten eine andere.
Diese Frau erzählte mir einige interessante Dinge. Letztlich sah es so aus, als habe meine Cousine schon gewusst, wo die Bilder tatsächlich sind, bevor sie mir sagte, sie wären gestohlen worde. Ich grübelte und grübelte, wollte das nicht glauben.
Am Montag rief sie mich ENDLICH an. Und sie hat wieder alles anders dargestellt.
Ich weiß echt immer noch nicht, was ich glauben soll und was nicht. Fakt ist, dass mich meine Tante ganz schön belogen hat und ich weiß nicht warum.
Das ist die Erklärung meiner Cousine: Die Frau, die die Bilder kaufen will (sie hielt in den Räumlichkeiten des Studios Seminare ab und hatte daher einen Schlüssel) war diejenige, die die Bilder in den Keller räumte, um sie vor der Exekution zu bewahren (stimmt soweit!)
Meine Cousine wusste das nicht, weil sie sich den ganzen Sommer lang und auch im Herbst nicht meldete.
Schließlich fand meine Cousine die leeren Wände und war verzweifelt. In letzter Hoffnung rief sie diese Frau an (das war in der Woche bevor ich erfuhr, dass die Bilder weg sind). Aber nein, sie hat ihr angeblich nicht gesagt, dass sie die Sachen weggeräumt hat, weil sie ein schlechtes Gewissen hatte (???) und sich nicht traute, es meiner Cousine zu sagen. Auf deren Frage, ob sie wüsste, wo die Sachen sind, hat sie angeblich nein gesagt. Erst in der Woche darauf hätte sie es ihr “gebeichtet”.
Anmerkung: die Frau betreut junge Frauen auf dem Weg in technische Berufe (oder so ähnlich) und macht auch Schuldnerberatung. Sie wirkte auf mich sehr selbstbewusst und kompetent. So jemand “traut” sich nicht zu sagen, dass er geholfen hat??? Sie hat doch die Sachen vorm Exekutor gerettet, wieso hat sie da ein schlechtes Gewissen?
Es sind noch mehr Fragen, die ich mir stelle.
Für mich hat das ganze wenigstens ein positives Ende. Die Frau will tatsächlich alle Bilder kaufen und auch einen Folder auflegen, um andere Interessierte an mich zu vermitteln.
Da ist echt cool! Damit sollte es für mich gegessen sein.
Aber der saure Beigeschmack bleibt: Wieso belügt mich meine Familie???

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