Großer Tullnerfelder Rundwanderweg (Etappe 02) Mautern bis Wagram am Wagram
31. January 2009 von Gerold
Endlich ist es wieder so weit!
Ich habe von allen Instanzen einen Tag Wandern genehmig bekommen (Firma und Frau).
Der nächste Abschnitt vom Tullnerfelder steht an! Die Wettervorhersage ist nicht so toll, aber wem stört das?
Am Morgen hat eine Schneedecke das Land überzogen, aber sonst ist das Wetter eigentlich “wandertauglich”, die Landschaft schaut sehr schön her, im Laufe des Tages wird der Schnee wohl verschwinden.
Mit dabei ist wieder mein Onkel, der alte Weitwanderer hat ja mehr Kilometer in den Beinen als der Kuli vom Reinhold Messner. Für den kleinen Spaziergang war er schnell gewonnen.
Wir marschierten also bei der Mautener Brücke los Richtung Krems, ab hier ist der Weg nicht mehr mit der Nummer 475 markiert, nördlich der Donau hört er auf die Nummer 675. Ich glaube, diese merkwürdige Nummernänderung hat irgendetwas mit den Illuminaten zu tun.
Erste Schwierigkeiten tauchen in der Altstadt in Krems auf, wir finden den Einstieg hinauf zur Donauwarte nur mit Mühe, die engen Gassen haben sich seit dem Mittelalter wohl nicht geändert!
Durch die Weingärten geht es hinauf zur Donauwarte und der Blick in die schneebedeckte Landschaft wird immer weiter und schöner, im Schnee sind noch keine Spuren zu sehen und ich bekomme irgendwie ein schlechtes Gewissen, weil ich dieses schöne weiße Decke mit meinen Wanderschuhen zertrample.
Die Donauwarte wurde immer größer und der Mond ging in dieser Richtung unter.
Wir erreichten bald die Donauwarte, hier treffen sich einige Weitwanderwege, einer der Mariazeller Wege (06), der Große Tullnerfelder (675) und der Waldviertler Weitwanderweg (606). Von hier hat man auch einen tollen Blick über das Tullnerfeld, in die Wachau, rüber nach Göttweig, zurück zum Wetterkreuz und natürlich über Krems. Man sieht auch weit in das Waldviertel rein. Sehnsüchtig habe ich in die Richtung des Waldviertler Weitwanderweges geschaut, wenn ich mal einen Lottosechser mache, dann weiß ich was ich tun werde, alle Weitwanderwege Österreichs erkunden! (naja zuerst sollt ich mal mitspielen!)
Weiter geht der Weg Richtung Egelsee, runter durchs Alauntal, durch Weingärten zurück nach Krems, hier bekommt man wirklich einen Hauch von Waldviertel zu spüren.
In Krems hat das Tauwetter leider voll eingesetzt, jetzt folgen wir eine Weile dem Fluß “Krems”. Das Industriegebiet ist ein bißchen fad, aber das ist halt auch das Tullnerfeld, da muss man durch, auch wenn ein kalter Wind aufkommt.
Irgendwann kommt man aus der Au raus und erblickt das Wärmekraftwer Theiß, hier öffnet sich wirklich das Tullnerfeld, das Land der schiefen Bäume und schwarzen Vögel, in der Ferne ziehen Schneeschauer heran, aber so richtig das Land kennen, lernt man nur, wenn man bei jedem Wetter loszieht und stärkt auch noch seine Abwehrkräfte (Hatschie!)
Hier mitten in der flachsten Ebene, weit entfernt vom nächsten Dorf, neben einem etwas breiteren Feldweg stand eine Imbissbude. Zu unserer großen Überraschung hatten sie da ein wirklich ausgezeichnetes Menü und auch ein gutes Bier , wenn nur überall auf den Feldwegen so Hüttchen stehen würden, Österreich wäre überrannt von Wandersleuten!
Ein weiterer Hauch von Waldviertel, wir erreichen den Kamp.
Wir kommen langsam zu einem weiteren Highlight dieses Weitwanderweges, das Schloss Grafenegg, leider hat sich das Wetter verschlechtert und das Licht ist nicht optimal für Fotos, aber was solls, Speicherplatz ist billig, also drauf losgeschossen, was der Auslöser hergibt, bis der Akku glüht!
Schön langsam erreichen wir das Ende der Wanderung (leider), der Schnee ist verschwunden, und alle Wege sind tief, aber trotzdem würde ich gerne weitergehen. Mit Schrecken fällt mir wieder ein, dass ich in einem guten Monat mein rechtes Knie operieren lassen muss, wenn der Doktor wüsste, dass ich noch mal losgezogen bin, würde er mich wohl schön schimpfen und bergab kann ich ohne Stock fast nicht gehen, so weh tut es, aber in der Ebene könnt ich ewig hatschen
In Wagram am Wagram ist Schluß, man sieht schon von weiten die namensgebende Geländekante, welche einmal das Ufer eines Meeres war. Der Tullnerfelder Weitwanderweg folgt dem Wagram von hier aus bis Stockerau. Ich hoffe das ich bald wieder weitergehen kann!
Also, ab in den Zug nach Krems und von dort mir dem Bus zurück nach Traismauer, jetzt haben wir so ca. 45km vom Großen Tullnerfelder Rundwanderweg, fehlen eh nur mehr so 155km
Hier wieder alle Bilder auf Panoramio mit Positionsangaben:
Bilder vom Großen Tullnerfelder Rundwanderweg
G.T. (TschieTie)
Hallo Gerold
Schöne Wanderung und Fotos! Das Wetter war gestern auch ganz gut!
Werd mir das dann auf der Karte genauer ansehen. Auch Deine andere Tullnerfelder Wanderung.
Was mich interessiert ? Wie kommst Du nach Krems und vom Wagram wieder zurück? Bist Da mit Auto oder Bahn unterwegs?
Gruß und schönen Sonntag
Werner
Servus Gerold!
Hab mir die Route gerade auf der Karte angeschaut. Da war aber vie Asphalt dabei? Wenn abseits davon der Boden tief ist, gehts ja. Aber sonst wär das für mich nicht wirklich reizvoll.
Wie lange habt Ihr gebraucht für die Strecke?
Hab die Augen noch nicht ganz offen gehabt !
eben gelesen
…Zug nach Krems und von dort mir dem Bus zurück nach Traismauer …
Unglaublich – die Donauwarte und die Steiner Weingärten nur angezuckert, mancher Gölsentaler hätte sich das beim Schneeschaufeln diese Woche auch so gewünscht!
Übrigens ein fester Plattler dieser Tullner Rundwanderweg – geht das nicht mit dem MTB besser?
Hallo Gerold !
Danke für den schönen Bericht. Ich wußte gar nicht, daß die Gegend oberhalb der Donau auch “Tullnerfeld heißt. Wer weiß, was da noch alles dazugehört, daß da so viele Kilometer zusammenkommen !
Ich hoffe, das mit deiner Knieoperation ist nichts schlimmes und du kommst wieder gut zusammen !
Übrigens hat mich heute in St. Corona mit meinen Schneeschuhen (darin leichte Stutzen), in den Zehen zu frieren begonnen. – Da eine heiße Asphaltwanderung ganz ok. Hauptsache es ist nicht zuviel Verkehr.
Die Kombination: Stadtgassen, Weinberge, Aussichtswarte, Wald, Bach, Industriegebiet, Ebene und eine ordentliche Strecke – das lobe ich mir. Und ich hätt´s genauso (zu Fuß gemacht) !
Liebe Grüße,
Andreas
Hallo alle zusammen,
erst mal muss ich mich entschuldigen. Die Wanderung ist schon über ein Jahr her und ich habe nicht explizit darauf hingewiesen. Ich bin insgesamt in den letzten beiden Jahren 4 Tagesetappen des Tullnerfelder’s gegangen und habe so wie bei den anderen Weitwanderwegen Tagebuch geführt. Vor kurzem wurde ich vom Andreas eingeladen hier die Etappen zu beschreiben, wobei ich die 4 (vielleicht bald 5) Etappen des Großen Tullnerfelders als Training für den Nord-Süd Weitwanderweg ansehe (18 Tagesetappen & 5 Tage Strecken doppelt). Sorry für das Mißverständnis!
Am Knie bin ich schon operiert, seitdem bin ich ein paar Tausend km mit dem Rad gefahren, war 180km auf Weitwanderwegen unterwegs und habe einige Tagestouren unternommen, ich glaube die OP war ein voller Erfolg.
Der Schnee ist also nicht von heuer, sondern das war Ende Nov 2007, jetzt liegt da drüben auch sehr viel Schnee.
Den Wanderweg gehe ich ja, weil er direkt bei meiner Wohnung vorbeigeht und es für mich eine Ehrensache ist, den zu gehen. Ich glaube bei der Streckenführung wurde der begriff “Tullnerfeld” sehr weiträumig ausgelegt, aber soweit ich weiß gilt er auch nördlich der Donau bis zum Wagram.
Bei der 2. Etappe war speziell zum Schluß sehr viel Asphalt dabei, aber von Grafenegg nach Wagram am Wagram geht man durch eine schöne Allee, ist sicher im Frühlung oder Herbst sehr schön. Die nächste Etappe habe ich im Sommer bei großer Hitze gemacht, hier sollte man seine Freizeit wohl doch lieber in irgendeine Bergtour investieren, das ist sicher besser
Kollegen von mir wurden übrigends dazu inspieriert den Weg mit dem Mountenbike zu befahren, bis auf ein paar kurze Abschnitte sollte das eigentlich kein Problem sein, allerdings gibt es in der Gegend soviele Radwege (Weinbergweg, Franz-Schubert Radweg, Traisentalweg, Donauradweg, Kamptalweg, Wagramweg, Schlösserweg,…), daß ich den Wanderweg lieber zu Fuß gehe
Ein Vorteil des Weges ist die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, außer im Wienerwald hat mal laufend Bahnhöfe und Bushaltestellen, normalerweise stelle ich das Auto zum Tagesziel, fahre mit den Öffis zum Ausgangspunkt und marschiere zum Ziel. Da hat man keinen Streß, wenn man weiß, daß das Auto dort wartet und kann sich mal Zeit lassen, wenn man ein gutes Wirtshaus entdeckt
Danke für die Komis!
LiGru
Gerold
Hallo Gerold !
Mach dir nichts draus ! – Das ist ja der Vorteil am Bloggen, was man nicht weiß, kleine Versehen oder fehlende Infos klären sich durch die Kommunikationsmöglichkeiten manchmal ganz von selber auf.
Wenn ich ganz gescheit daher reden will:
“Grass root Journalismus” – hätte ich so verstanden, daß normale Leute eine Information ins Internet stellen können (und das auch tun). Und die redaktionellen Aufgaben erledigen dann zum Teil die Leser… Deshalb können Informationen in Blogs (so die Theorie) durchaus mit herkömmlichen Medien (Zeitung, Radio, etc) mithalten.
Diese idealistische Vorstellung ist bestimmt übertrieben bzw trifft nur auf viel gelesene Blogs und manchmal zu. Aber daß sich Mißverständnisse und Irrtümer immer wieder durch Hinweise im Nachhinein aufklären, das ist mir auch schon öfters passiert.
Und schließlich, ich hätte ja mitdenken können, bin aber auch reingefallen
Liebe Grüße & ich bin schon gespannt wie´s auf dem Rundwanderweg weitergeht !
Andreas