Schon seit vielen Jahren stand diese Tour auf unserem Wunschzettel. Das besonders schöne und stabile Herbstwetter sowie ein aufzubrauchender Resturlaubstag machten unser Vorhaben letztes Wochenende möglich.
Am ersten Tag stiegen wir von Weißenbach am Attersee steil bergauf bis zum Schoberstein auf 1037m. Da der Weg immer entlang des Gratrückens führte, hatten wir herrliche Tiefblicke auf den Attersee und die umliegende Bergwelt. Der Weg führte weiter über den Mahdlgupf und die Mahdlschneid auf den Dachsteinblick 1559m. Für heute sollte dies der höchste Punkt auf unserer Tour sein. Wie schon der Name sagt zeigte, sich uns im Süden der Dachstein. Erstmals konnten wir auch einen Blick auf unser Tagesziel das Hockleckenhaus erspähen. Zwischen uns lagen nur noch einige Latschen- und Dolinenfelder und einige Höhenmeter im Auf- und Abstieg. Im Graben vor der Geißalm, einer sehr romantisch gelegenen Jagdhütte, fanden wir eine Quelle bei der wir unser Wasserflaschen nochmals volltanken konnten. Gegen 18 Uhr Abends erreichten wir die Hütte und machten es uns vor dem Kaminfeuer gemütlich.
Tag 2.: Die ca. 1000 Höhenmeter Aufstieg und eine leider sehr laute und unruhige Nacht ( Hüttengaudi bis 3 uhr Morgens) hatten ihre Spuren hinterlassen. Um 8 Uhr starteten wir auf unserem Weg durch die „Hölle“. Zuerst steigt der Weg mäßig an bis zum Jagerköpfl. Dort könnte man auch auf den Brunnkogel wandern und das sehr beeindruckende 14m hohe Gipfelkreuz besuchen. Unser Weiterweg führte uns jedoch steil abwärts in den Pfaffengraben. vorbei an tiefen Dolinen und so manchem Schlund, um auf der anderen Seite wieder steil bergauf zu wandern bis zur Pfaffengrabenhöhe. Am Grat geht es dann etwas sanfter bis auf den Grünalmkogel 1821m.
Das Panorama war gigantisch! Nach einer kurzen Rast beim Gipfelkreuz folgte nun der anstrengendste Teil dieses Tages. Ein sehr steiler Pfad durch einen Irrgarten aus Latschen, Dolinen und unglaublich tiefen Felslöchern. Einige Passagen waren so hoch, dass man über die Felsplatten runterklettern mußte. Ab der etwas ausgesetzen Querung unter dem Brunnkogel (Seil nur teilweise vorhanden) wurde der Weg wieder angenehmer. Auf der Nordseite sah man tief bis zu den Langbathseen hinunter. Nach einer weiteren Stunde erreichten wir etwas geschlaucht die Riederhütte. Nach dem Bezug unserer Lager und einer ausgiebigen Jause marschierten wir noch auf den Gr. Höllkogel 1862m, den höchsten Gipfel in diesem Gebirgsstock. Von hier konnten wir die gesamte zurückgelegte Route sowie die für morgen geplante Wegstrecke ausmachen.
Die Aussicht war atemberaubend. Das gesamte Tote Gebirge, Dachsteinmassiv, Tennengebirge, Hohe Tauern, Hochkönig, Untersberg und viele, viele andere Berggipfel waren zu sehen. Unter uns konnten wir den Traunsee, Attersee, die Langbathseen und den Mondsee erblicken. Majestätisch thronte der Traunstein zum Greifen nahe über dem See. Abends konnten wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang mit einigen anderen Gästen der gemütlichen Riederhütte genießen.
3.Tag: Diesmal gut ausgeschlafen und munter starteten wir zur letzten Etappe unserer Durchquerung. In nur knapp 2 Stunden wanderten wir zur Bergstation der Feuerkogelbahn. Vorher machten wir noch einen kurzen Abstecher auf einen der östlichsten Gipfel, den Helmeskogel 1633m.
Somit wanderten wir in diesen 3 Tagen vom westlichsten bis zum östlichsten Gipfel quer durch das Höllengebirge. Eine sehr anstrengende aber auch lohnende Mehrtageswanderung.
Um zurück zum Auto nach Weißenbach zu kommen, mussten wir mit dem Zug zuerst nach Bad Ischl (fährt alle 2 Stunden) und dann mit dem Ruftaxi (fährt planmäßig, man muss jedoch 30 Min. vorher anrufen) um unglaubliche 3,80 Euro zurück an den Attersee.