Flatzerwand – Klettersteig E60
6. Mai 2012 von Biggi
Heute konnte ich mein Geburtstagsgeschenk einlösen. Eine Tour auf der Flatzerwand sollte es werden. Den Klettersteig E60 kenne ich noch nicht und da das Wetter derzeit eher instabil ist, hat sich diese kurze Kletterei nahezu angeboten. Christian und Angelika wählen vorerst den Aufstieg über das Flatzerloch und den Ternitzersteig. Rosi hingegen wandert über den Normalweg zum Naturfreundehaus Neunkirchen. Sepp und ich steigen über den gut versicherten E60 auf. Schon das Einstiegswandl beinhaltet eine kurze knackige Felsstelle, die ich nur mit vollstem Körpereinsatz (ausnahmsweise das Knie eingesetzt) überwinden konnt. Im zweiten Felsabschnitt befindet sich die Schlüsselstelle der Route. Ein kurzer Quergang der meine ganze, leider kaum vorhandene, Armkraft benötigt.
Bei der Hütte werden wir schon von Angelika sehnsüchtig erwartet. Sie möchte diesen Steig auch erklettern. Also nix wie runter wieder zum Einstieg und auf in die 2. Runde. Zur Sicherheit nimmt Christian unsere Jüngste ans Seil. Zur moralischen Unterstützung bleibe ich hinter ihr, doch die braucht sie überhaupt nicht. Souverän als würden wir das jedes Wochenende machen, klettert Angelika auch über die etwas heikleren Stellen. Es hat ihr richtig Spaß gemacht!
Als kleinen Abstecher am Rückweg besuchen wir auch noch das Naturdenkmal Fleischesserföhre. Ein beeindruckender Baum am Weg zum Gösing.
Die Flatzerwand ist ja für uns Mostviertler direkt ein Geheimtipp – mein “schwierigster” Anstieg war allerdings nur der Jubiläumssteig mit seinen Edelstahlleitern…
Oben am Felsrand entlang ganz wunderbar, unten im Ort zum Mostheurigen! Aber mein persönlicher Tipp ist der Gösing – die rote Markierung geht allerdings an den interessanten Stelle vorbei! Man muss zum Schneebergbankerl abzweigen (dort blüht der überaus seltene Jaquin´s Wundklee mit rötlichen Blüten direkt neben der Bank, wenn es ihn noch gibt). Und wenn man an der Südseite (weg- und markierungslos) gegen das Tal mit der Burg Stixenstein vorgeht, warten dort fantastische Felsvorsprünge und Grate, auch mit seltenen Blumen und (schon früher) wahnsinnig vielen Aurikeln.
Na, vielleicht bei der nächsten Tour!
Grüße! BB
PS. auf einem meiner neuen Ötscher-Nordbilder ist übrigens die Himmelsleiter ganz markant und noch mit Firn gefüllt zu sehen!
Und nicht zu vergessen – Gratulation den Kletterinnen! BB
Vielen Dank für die lieben Grüße. Deine Anregung mal den südlichen Teil zu begehen ist nicht schlecht. Werden wir sicher mal ausprobieren. Nur für den Rückweg bräuchte ich noch eine geeignete Anregung. Fälllt dir dazu was ein?
lg. Biggi
Hallo Biggi, hier eine Wegbeschreibung für den Rückweg nach Flatz:
Über den Gösing (Waldwanderung mit alpinen Aussichtspunkten, teilweise markiert, vom Neunkirchner Haus bis Flatz 2 ½ bis 3 Std.):
Bei den am „Flatzer Anger“ sich verzweigenden Wegen auf die schräg links voraus weiterführende Forststraße, von dieser rechts abzweigend auf rot markiertem Forstweg bis zum Umkehrplatz. Nun rot markierter Steig zu einer oberhalb verlaufenden Forststraße und kurz nach deren Umkehrplatz wichtige Abzweigung (rote Markierung über die Gipfelkuppe des Gösing hinweg im geschlossenen Schwarzföhrenwald!). Auf dem rechten Steig unmarkiert kurz zum „Schneebergbankerl“. Von dort Steigspuren zu den südwestlichen Felsabbrüchen des Gösing mit mehreren kanzelartigen Vorsprüngen und Felsgraten (Tiefblick auf Sieding und die Burg Stixenstein im Sierningtal) – großartige alpine Eindrücke und links am Bergrand entlang mit Vorsicht zu erreichen. Eine besondere Attraktion ist die Blumenwelt mit Aurikel, Steinröschen, Felsen-Wolfsmilch u. a. seltenen Arten.
Nun größte Achtung auf den Weiterweg – auf jeden Fall von der im Föhrenwald bergab verlaufenden Steigspur wieder zurück bergauf zur höchsten Kuppe des Gösing (898 m, ca. 1 Std. mit Seitenweg; Gipfelzeichen). Nun der roten Markierung folgen, die später aber nach Ternitz weiterführt! Daher im weiteren Abstieg auf dem verflachenden Bergrücken dann abseits der Markierung weiter. Mit dem von links einmündenden Waldlehrpfad (orange Punkte) eine Forststraße entlang, die links in den Waldhang abzweigt. Auf dieser mit weitläufiger Kehre zur gelben Markierung und diese entlang links hinab zum Dorfrand von Flatz (bei der empfohlenen Parkmöglichkeit, 1 bis 1 ½ Std.).
LG BB