Ötscher über die Himmelsleiter
5. September 2011 von Biggi
An einem der letzten sonnigen Sonntage hatte ich wieder die Gelegenheit mit meinem guten Freund Sepp eine zünftige Bergtour zu unternehmen. Die Routenwahl überließ ich diesmal ihm und er suchte ein vielversprechendes Ziel über eine außergewöhnliche Route aus. Vom Raneck wanderten wir auf der Forststraße los in Richtung Bärenlacke. Da die Himmelsleiter ein unmarkiertes Steiglein ist, war schon das Finden des Zustiegs und Einstiegs eine Herausforderung.
Ein sehr freundlicher Forstarbeiter zeigte uns den Beginn des Steiges. Von hier an ging es dann immer gleichbleibend steil durch den Hochwald hinauf bis ins Almwiesengelände. Leider hatten wir nur eine relativ ungenaue Wegbeschreibung im Internet gefunden und die Steigspuren verloren sich immer wieder. Oberhalb des Waldes kommt man in steiles Wiesengelände auf welchem wir bemerkten, dass wir zu weit nach rechts aufgestiegen waren. Auf einem fast unscheinbaren Steiglein konnten wir jedoch Richtung “in der Pfann” bequem queren, wo wir auch wieder auf den Originalsteig kamen.
Hier boten sich herrliche Blicke in die Nordwand und auf den Rauhen Kamm. Nun mußten wir uns immer rechts vom schottergefüllten Kar halten und stiegen wieder stetig steil durch das Schrofengelände unterhalb des Taubenkogels. Auch hier haben wir den Weg immerwieder verloren und waren letztendlich nach fast 6 Stunden dann glücklich am Gipfel. Fazit dieser Tour: Eine sehr schöne Alternative zum viel begangenen Rauhen Kamm. Durch das permanente Wegsuchen allerdings eine mental anstrengende Route. Eine einfache Punktmarkierung wäre sicherlich sehr hilfreich. Die vielen vorhandenen Wegspuren zeigen, daß wir offensichtlich nicht die einzigen Suchenden waren. Dank der sehr stabilen Schönwetterlage hatten wir jedoch ausreichend Zeit und immer gute Sicht zur Orientierung.
Das ist wohl ein zünftige Route, sicher höher zu bewerten als eine Begehung des Rauhen Kamms. Ich kenn sie nur von meinem Freund Werner Tippelt (aus der Beschreibung in unserem Ötscherführer). ‘Er erwähnt, dass vor allem im oberen Teil auffallend mächtige torfartige Ablagerungen vorkommen. Sind euch ´solche aufgefallen?
Die Himmelsleiter im Sommer ist absolut ungewöhnlich, eher als Steilstabfahrt im Winter gebräuchlich. Die erwähnten Steigspuren dürften wohl eher Gamssteigeln, also Wildwechsel sein. Allerdings gibt es einen historischen Jägersteig über die “Jägerfichte” hinüber zum Rauhen Kamm, der bei frühen Ötscherexpeditionen zu den Höhlen hinüber begangen wurde.
Also Gratulation und Grüße! BB
Hallo Bernhard!
Ja im oberen Bereich hab ich tatsächlich torfartige Pölster, sowie viele unterschiedliche Moose entdeckt. Auch einen schwarzen Bergsalamanda konnte ich beim flüchten beobachten.
lg Biggi