Hundertwasserweg im Kamptal
12. April 2011 von Biggi
Unsere Wanderung beginnt in Roiten direkt beim Dorfmuseum. Dieses ist vom bekannten Künstler Friedensreich Hundertwasser gestaltet und daher auch wunderschon bunt wie die meisten seiner Bilder. Leider können wir dieses jedoch nicht besichtigen, da es erst ab Mai geöffnet ist.
Also wandern wir munter drauf los und kommen nach ca 1 Std. zur Hahnsäge, welche ja von Hundertwasser bewohnt wurde. Es ist kaum vorzustellen, daß man hier im tiefsten Winter, ohne Strom und fließendem Wasser (außer vor der Hütte), abgeschieden von der Zivilisation seine Tage verbringt. Dennoch soll Hundertwasser hier einige seiner bekannten Bilder gemalt haben. Die Sommer verbrachte er dann auf seinem Schiff “Regentag” und segelte in wärmeren Meeren bis er 2000 verstarb und in Neuseeland begraben wurde.
Am rechten Kampufer gehen wir weiter flußabwärts. Das Sonnenlicht zaubert eine schöne Flußlandschaft mit mangrovenhaften Bäumen am Ufer und glattgeschliffenen Felsen im Wasser. Ein kleines grünes “Kamptalkrokodil” (= Smaragdeidechse) kreuzt unseren Weg und wird von den Kids neugierig bestaunt. Bei der Abzweigung zum Hohen Stein 659m wird der Weg steiler, doch nicht sehr lange. Schon bald stehen wir vor dem felsigen Gipfelaufbau. Über ein paar Eisenklammer steigen wir auf den Gipfel und genießen in der Sonne eine ausgiebige Mittagsrast. Als Weiterweg haben wir uns für die lange Variante über die Weißenbachklamm zur Ghf.Schwarzalm entschieden. Die Weißenbachklamm ist zwar recht kurz, aber wunderschön. Den Abstecher zum Jahnfelsen haben wir uns gespart, doch der Weg durch die Waldviertler Wälder hat sich noch ganz schön “gezahd”. Dafür schmeckt der Kaffee dann umso besser.
Wieder zurück am Kamp folgen wir diesem nun flussaufwärts. Zuerst bis zur Gschwendtmühle mit ihrer Wehranlage, dann bis zur Utissenbachmühle. Diese liegt wunderschön und liebevoll renoviert im Sonnenlicht. Ab hier marschieren wir, nun schon etwas gezeichnet von der Länge des Weges, am rechten Flußufer entlang zurück bis nach Roiten. Da diese Runde sehr abwechslungsreich ist, haben unsere Kinder gar nicht gemerkt, daß sie heute eine ihrer längsten Touren geschafft haben. Für die gesamte Rundtour haben wir ca 5 1/2 Std. ohne Pausen gebraucht. Wer jeoch nicht solange unterwegs sein möchte kann die Runde beim Hohen Stein abkürzen und direkt zur Utissenbachmühle absteigen.
Da habt ihr euch ja eine ganz schöne Tour ausgesucht! Die Runde bis zur Schwarzalm ist dann halt der “Kaffeehatscher”…
Wir drehen meist nach dem Hohen Stein um und gehen von der Utissenbachmühle am westlichen Ufer zurück nach Roiten.
Übrigens – zu Hundertwassers Zeiten war die Hahnsäge noch nicht so bemalt, dafür sorgten erst die “verklärenden Nachfahren”. Vorher war es dort mehr als urig!
Grüße! BB
Es war aber trotz Hatscher eine sehr schöne Tour. Wer immer die Mühle so angemalt hat – ich find sie schön und passend zum Thema Hundertwasser. Die Zeiten dort müssen ganz schön einsam gewesen sein. Ein richtiges Einsiedlerdasein. Auf der Homepage von Hundertwasser gibt es eine tolle Biographie von ihm zum Nachlesen und sogar ein Foto auf dem er einige seiner Bilder auf einem Schlitten im verschneiten WAldviertel präsentiert. Das muß wohl dort aufgenommen worden sein.
lg. Biggi