St. Paul´s Bay
11. November 2014 von Bernhard Baumgartner
Fortsetzung unseres Malta-Urlaubs-Tagebuchs vom 3. Oktober 2014.
Nach dem “städtischen Spaziergang” in Floriane – wenn auch mit kurzem Besuch im Botanischen Garten – zog es uns am nächsten Tag hinaus zum Meer. Inzwischen waren wir schon draufgekommen, dass von unserem Standort in Paceville alle Buslinien günstig sind, für die man nicht zum zentralen Terminal bei Valette anfahren muss. Vor unserer Haustür führten alle Linien in den Westen und Nordwesten Maltas vorbei.
Eigentlich wollten wir nach Xemxija (“Schemschia”), um laut Wanderführer von dort zum Kap bei der St. Paul´s Insel zu wandern, wo im Jahr 60 n. Chr. der Apostel Paulus auf seiner Fahrt nach Rom gestrandet sein soll. Bei dieser Gelegenheit hätte er gleich den römischen Statthalter Publius zum Christentum bekehrt, der daraufhin zum ersten Bischof von Malta geweiht wurde.
Aber da alle Busse dorthin gleich auch zur Fähre nach Gozo fahren und daher überfüllt sind, genügte uns der Bus bis Bugibba, das heißt zur berühmten St. Paul´s Bay. Fahrzeit ruckzuck auf der nahe der Nordküste führenden und gerade im Ausbau befindlichen Hauptstraße knapp eine Stunde, bis der Bus endlich nach der Salina Bay in das Stadtgebiet abbog und uns an der Hafenlände von Bugibba aussteigen ließ. Trotz klimatisiertem Bus – ah, frische Luft und kein Geschaukel mehr…
Unterhalb der beherrschenden Hotel- und Wohnbauten von Qawra (auf der dicht verbauten Landzunge zwischen St. Paul´s Bay und Salina Bay) führt die breite Promenade am Hafen entlang. Schon wieder ist es sehr warm (gerade an der Grenze zu heiß), wir haben uns schon auf die Temperaturverhältnisse eingestellt – leichte Laufschuhe, kurze Hose und Leiberl, ganz wichtig Sonnenhut und dunkle Brillen. Damit kommt man als spazierender oder wandernder Tourist hier Anfang Oktober leicht aus!
Als es höchste Zeit für eine Mittagsrast wird, nähern wir uns der Landspitze der Halbinsel und stehen überrascht vor einem ganz modernen, erst jüngst eröffneten Bauwerk – dem Malta National Aquarium.
Ganz abgesehen von dieser ganz tollen Einrichtung ist es wunderbar und angenehm, auf der Terrasse mit Blick übers Meer gegen Gozo eine lange Pause einzuschalten. Außerdem lockt hier das Baden mehr als über die Klippen zum Strand hinab.
Wie auf vielen anderen Landspitzen steht auch hier ein alter Befestigungsturm, außerdem gibt es die Reste eines Verteidigungswalle, aber alles nicht so eindruckvoll wie der Blick über die Klippen.

Reste eines Verteidigungswalles gegen alle möglichen Angreifer - Malta erlebte genügend davon, Araber, Piraten, Napoleon...
Uns interessiert allerdings mehr die Natur! Vielleicht sollte man nicht aus diesem Grund nach Malta reisen… Aber neben den Stadtgebieten mit ihren historischen Bauten und Museen gibt es doch genug Natur zu erleben, und das war unser Ziel für den nächsten Tag.