AM Obersberg – oder: fast im Schnee versunken (14.02.2009)

Posted on Mrz 07, 2009 under Schneeschuhwanderungen, wandern & bergsteigen | 14 Kommentare

(Gastbeitrag von Eli Pichler, Fotos von Günter Berhart, wo nicht anders vermerkt)

Die erste gemeinsame Tour nach Günter’s Rückkehr von seiner Südamerika-Reise sollte uns auf den Obersberg führen. Die Kombination Tourenschi-Schneeschuhe hat sich schon am Unterberg bewährt, also wieder so. Daß ziemlich viel Schnee sein würde, war uns schon bewußt, daß wir die ersten sein würden, die eine Spur legen, damit hatten wir eigentlich nicht gerechnet.

Günter’s Leihauto blieb oberhalb von Schwarzau/Geb. beim Bauern Seeböck stehen. Wenige Meter danach schnallte er bereits die Schi an, er konnte am Rand der Straße ganz gut gehen. Ich trug meine “Schneeradln” noch bis zum nächsten Bauern, dort war Schluß mit geräumter Straße.

In Anlehnung an einen Spruch von Wilhelm Busch (?) “Der Günter voran im Sonnenschein, die Eli hinterdrein” (Original: “Der Mohr voran im Sonnenschein, die Tintenbuben hinterdrein”) – so ging es nun los. D.h. Günter spurte vor mir und ich verbreiterte die Spur dahinter. Die Tourenfreaks werden jetzt aufschreien – “Sauerei! Mit Schneeschuhen eine Schispur zerstören”!

Aber: ich hab vorher gefragt, obs eh recht ist. Und irgendwann später drehte Günter sich um, grinste und meinte “schöööön verbreiterst Du die Spur für die Abfahrt”. Abgesehen davon, wäre ich wohl keine halbe Stunde weit gekommen, wenn ich selbst hätte spuren müssen. Es war so noch anstrengend genug.

Ich war auch nicht gut beisammen (das war ich diesen Winter an sich nie), so dauerte es länger als normal und als geplant. Nach 2 ½ Std. waren wir dort, wo man die Forststraße endgültig verlassen und den nun steilen Sommerweg weiter aufsteigen muß Richtung Gipfel und Winterraum der Hütte.

Mir war schon länger klar, daß hier Endstation sein würde für mich. Günter nahm meine diesbezügliche Antwort auf seine Frage zur Kenntnis und stimmte meinem Vorschlag, daß er allein weiter raufgeht, gleich zu. Er würde für die Abfahrt ja ohnedies viel kürzer brauchen wie ich. Ich wollte hier eine Pause machen, was essen und dann zurückgehen. Würde sich ziemlich genau ausgehen, daß wir gleichzeitig wieder beim Auto wären.

Ich trat mir mit den Schneeschuhen einen zweistufigen Sitzplatz fest (man will es ja bequem haben), nahm auf meinem aufblasbaren Sitzpolster Platz und jausnete gemütlich. Das Wetter war insgesamt besser als angesagt, wir hatten etwas Sonne, und waren großteils im Windschatten, was an diesem Tag durchaus von Vorteil war.

Nach einer knappen halben Stunde packte ich wieder zusammen und machte mich auf den Rückweg. Nach einer weiteren halben Stunde – es war jetzt genau 13 Uhr – dachte ich mir, schreibst “Eli” in den Schnee und die Uhrzeit, dann hat er einen Anhaltspunkt, wenn er auf der Abfahrt vorbeikommt. Gesagt, getan, und weitergestapft.


(Foto von Herbert69 aus www.gipfeltreffen.at)

Wenige Minuten später rauschts auf einmal neben mir – Günter! Ja wo kommst Du denn jetzt her? Tja, auch er hats nicht raufgeschafft. Es war so eine Wühlerei – und er hatte ja vorher schon alles allein gespurt – daß es ihm zu viel wurde.

Er fuhr dann ab zum Auto und ich stapfte weiter dahin. Irgendwie dachte ich mir zwar, es wär jetzt schon nett, runterzufahren und nicht zu stapfen. Aber es ist nun mal nichts mit Schi bei mir, also heißts geduldig weiter. Es ging dann doch relativ schnell, allzulange mußte Günter unten nicht warten.

Trotz des “Mißerfolges” waren wir beide eigentlich zufrieden mit der Tour. Ich wußte von Anfang an, daß es mir zuviel werden könnte (zumindest bei so viel Schnee, ansonsten ist der Obersberg keine Herausforderung für mich), aber ich habs trotzdem probiert. Das sehe ich als Fortschritt, weil früher hätte ich von vornherein verweigert.

(Obersberg im Sommer: Aufstieg von Schwarzau im Gebirge, ziemlich in Ortsmitte, ca. 830 hm, gute 2 Std. Hütte knapp unterm Gipfel: Naturfreundehütte, am WE (meist, aber nicht immer) bewirtschaftet. Abstieg über Obersbergalm, unten muß man dann länger auf Asphalt gehen, oder selben Weg retour).

Zum Vergleich ein Foto von Günter und mir (gemacht von Wolfgang Apolin), allerdings nicht am Obersberg, sondern am Unterberg! (Damit der Norbert den Unterschied zw. mir und Günter sieht! Hier übrigens ich mit grauem Kapperl, nicht dem blau-grünen wie bei den anderen Bildern).

14 Kommentare to “AM Obersberg – oder: fast im Schnee versunken (14.02.2009)”

  1. Dr. Jungl Norbert Taschelbach 5No Gravatar meint:

    @ eli

    no bitte ! wenn das keinen applaus wert ist !
    schade, daß du mit deinen “radln” nicht fotograbildlt bist

    HB

  2. EliNo Gravatar meint:

    Wieso? Bin i eh! Des bin i auf die Bildln!

    Danke fürs Kompliment!

  3. Dr. Jungl Norbert Taschelbach 5No Gravatar meint:

    @ eli

    ach, du jessasna !!!

    an was oder woran oder warum oder weswegen oder wieso oder überhauptnochmal hätt’ ma dich erkennen sollen ????

    “kopfschüttelwackelwundertsichwerwasnetwieoft”

    HB

  4. EliNo Gravatar meint:

    Ok, das kannst Du noch nicht wissen!
    Mich erkennt man immer zweifelsfrei – am Kapperl!!!!
    Im Winter so ein flauschiges mit Ohrenklappen, im Sommer ein ganz normales.
    Ich sammel übrigens Kapperln, hab schon über 40 Stück!! Mein liebes Eheschatzi bringt mir immer wieder welche mit, wenn er wo schöne sieht.

    Hab am Schluß noch ein Foto von Günter und mir reingestellt, damit man den Unterschied sieht!

  5. Dr. Jungl Norbert Taschelbach 5No Gravatar meint:

    @ eli

    so könnte man also mit KF auch “kapperl-fan” sagen

    mille grazie, cara mia …..

    HB

  6. EliNo Gravatar meint:

    Ah, ja, genau! KF = Kapperl-Fan! Auf das wär ich gar nicht gekommen!

    Danke, danke! Auf italienisch kann ich nicht antworten, aber irgendwann mal auf spanisch. Diese Sprache gefällt mir von der Sprachmelodie her sehr. Wenn ich mal nix mehr arbeit, dann möcht ich das lernen!

  7. Dr. Jungl Norbert Taschelbach 5No Gravatar meint:

    @ eli

    bild und KF betrachtet, wirklich zwei fesche anreiner,
    erstmals ( zugegeben ) mich mit dem unterschied kapperl – haube
    beschäftigt .
    von nun an wird er sich bemühen
    schönes wetter hattet ihr …………

    HB

  8. EliNo Gravatar meint:

    Ja, der Günter ist auch ein fescher, und ein lieber! Mein bester Freund (abgesehen von meinem Mann)!
    Mich erkennst meist auch an der Sonnenbrille, hab ich fast immer auf, v.a. im Winter.

  9. AndreasNo Gravatar meint:

    Hallo Eli !

    Die beschneite Straße erinnert mich an was –> Hocheck.

    Und auch das Fazit, zu arg viel Schnee, aber doch sehr ok würde passen.

    Und zugegeben, wir haben damals auch dankbar die Tourenschi- und vor allem die Schneeschuhspur benutzt.

    LG & super Sonnentag !

    Andreas

    P.S.: Heute geht´s wieder in Deine Gegend, diesmal aber wirklich nicht nur zum Shoppen und Einkehren ! Welchen Schatz werden wir heute wieder finden ??? – Bernie und Lokie nehmen ihre Schatzbücher mit und ich bekomme viel Druck, seit den frühen Morgenstunden Kristall-Fotos vor die Nase gehalten…

  10. EliNo Gravatar meint:

    Na dann – viel Spaß wünsch ich Euch! Sonne, blauer Himmel, und nicht mehr so arger Sturm – da steht einem schönen Tag nichts mehr im Wege!

  11. AndreasNo Gravatar meint:

    Da hast recht, heute müßte man schon selber “unfähig sein” – freu mich darauf ! ;-)

  12. helmaNo Gravatar meint:

    @ Bernie und Lokie:

    Viel Glück bei der Schatzsuche. Opapa hat eine kleine Schatztruhe für Eure Fundstücke schon bereitgestellt !

    Einen schönen, sonnigen Tag !

    @ Eli:

    Die eindrucksvollen Bilder erinnern mich stark an unsere Schneemonstertour auf das Hocheck !

  13. EliNo Gravatar meint:

    Ja, das wird wohl ziemlich ähnlich gewesen sein!

  14. AM Obersberg – oder: fast im Schnee versunken (14.02.2009) | Eli's Outdoor-Blog meint:

    [...] (Da dieser Artikel ursprünglich in Andreas’ Blog erschien und dort einige interessante Kommentare gepostet wurden, hab ich den alten Artikel nicht ganz gelöscht, sondern hierher verwiesen. Die Kommentare wiederum finden sich hier!) [...]

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